sido besucht Schulen

Ostdeutschland: Mittlerweile schon ein Sinnbild für Arbeitslosigkeit, Hartz 4 und  alle negativen Begleiterscheinungen. Der Arbeitsmarkt gibt hier nicht viel her. Tristesse, Abwanderungen in den reichen Westen und erhöhter Mitgliederzulauf bei extremen Gruppierungen sind hier vielerorts die Folge.
Auch Drogenmissbrauch und Kriminalität, gedeihen auf solch einem Boden natürlich besser als in anderen Landesteilen. Schnell bilden sich aus den grauen Plattenbausiedlungen soziale Brennpunkte, was vor allem die Jüngsten unserer Gesellschaft stark negativ beeinflussen kann.Umso schöner wenn sich Prominente, auch aus unserer Kultur, einmal die Zeit nehmen und etwas für und mit den Jugendlichen in diesen Regionen machen.

Leipzig, eigentlich die Vorzeigestadt, was den Aufbau Ost angeht, hat leider trotzdem auch solche Gegenden. Der Bezirk Volkmarsdorf gilt als sozial schwierig.
Das bestätigt auch der 16 jährige Fabian, ein Schüler der dort ansässigen 16. Mittelschule: „Es ist hier schwieriger, nicht abzurutschen. Wegen der Drogen. Die ziehen runter und zerstören.“

Eben diese Schule wurde nun von sido im Rahmen der von MDR Jump organisierten Europa Tour besucht. Dabei handelt sich sich um eine Reihe von Projekttagen, in denen sich an über 50 Schulen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen alles rund um europäische Fragen dreht.

Thema der Unterrichtsstunde mit sido war: „Respekt und Toleranz“. So stand er den 30 Auserwählten aus den Klassenstufen 5 – 10 der Schule dann locker und offen 45 Minuten Rede und Antwort. Das sich dabei nicht alles um die Themen des Projektes gedreht hat, dürfte klar sein.

In bester Meet and Greet Manier wurden da von den begeisterten Schülern eben auch persönliche Sachen wie sidos Vorbilder und was er denn von Oliver Pocher halte abgefragt. Trotzdem gab der Rapper den Anwesenden auch noch einige gute Ratschläge mit auf den Weg. So sei Toleranz sehr wichtig für ihn und vor allem aber harte Arbeit. Nur so könne man, wie er, etwas im Leben erreichen, auch wenn die Umstände, wie hier, alles andere als rosig sind: „Ich glaube, als Jugendlicher hast du es hier schwer, nicht auf die schiefe Bahn zu geraten. Ich hoffe für jeden, dass sie diesen Absprung auch schaffen. Der Absprung muss aber hier gemacht werden, in der Schule.“

Eine Anstellung als Lehrer, wie von einigen Schülern gewünscht, könne sich der Rapstar aber definitiv nicht vorstellen: „Da gibt’s nicht viel zu lernen bei mir!“

Hier ein Video zu dem Besuch:

Doch nicht alleine der Osten hat die Vormachtstellung, was triste Hochhaussiedlungen ohne Perspektive anbetrifft. Auch im Berliner Problembezirk Neukölln ist sido demnächst Gast.
Sehr demnächst, nämlich diesen Samstag an der Liebig Oberschule. Hier wird der Rapper zusammen mit Alpa Gun im Rahmen eines Konzert auftreten, was sich alle Schüler und Interessierten für das Kleingeld von 5€ ab 17 Uhr anschauen können.  Die Veranstaltung „Von der Schulbank in die Charts“ wurde von Schülern und Jugendlichen der Schule selbst und des Jugendzentrums JuKuZ organisiert. Mehr Informationen auf www.Neukölln-openair.de.Definitiv auch eine gute Sache.