Putin vs. splash! Festival

Politiker die sich mit HipHop beziehungsweise mit Rap identifizieren: Sehr erfrischend, bedenkt man die zahlreichen Debatten, hauptsächlich angestoßen von Vertretern aus dem konservativen Lager, über die Verrohung der Jugend durch Rüpel-Rapper und ein Mundtot-machen derselben. Barack Obama zum Beispiel gab 2009 zu, auf seinem iPod Jay-Z zu hören. Der deutsche Grünen-Politiker Cem Özdemir tätigte im Gegenzug in einem gemeinsamen Wahlkampf Video mit Massiv die Aussage, ein deutsche Bundeskanzler müsse Massiv auf seinem iPod hören. Dann hätte man es geschafft.

Auch der russische Ministerpräsident Wladimir Putin ist ein Unterstützer der populären Jugendkultur in Russland und wurde nun laut allhiphop.com für einen Award nominiert, um eben dieses Engagement zu ehren. Ausschlaggebend sei wohl sein Besuch beim HipHop Contest “Battle for Respect” vom russischen Musik-Sender Muz TV im November 2009, bei dem er die Sieger-Trophäe an den Rapper Zhigan überreichte. 

Hierbei lobte er alle teilnehmenden Rapper und Breakdancer. Obwohl Rap ein wenig rau daherkomme, habe er eine soziale Message und behandele die Probleme der Jugend. “Although rap is kind of rough, it has a social message dealing with the problems of the young.” Außerdem halte das Trainieren von Breakdance-Techniken die Jugendlichen von anderen Freizeitgestaltungen wie zum Beispiel Alkoholismus fern. "I do not think that ‚top-rock‘ or ‚down-rock‘ break dance technique is compatible with alcohol or drugs."  (wir berichteten)

Über 100 Rapper und B-Boys waren anwesend und feierten das Erscheinen des Ministerpräsidenten mit Jubelchören. Muz TV, das russische Pendant zu MTV, nominierte den Politiker nun für diesen Auftritt für den "Event of the Year“-Award im Rahmen der russischen Street Awards-Verleihung. Mitnominiert ist unter anderem auch das deutsche splash!-Festival 2009. Am 21. April wissen wir mehr. Dann findet nämlich die Verleihung in Moskau statt.