WM Song von K’Naan

Wie Coca Cola heute stolz via Pressemitteilung bekannt gab, wird die global agierende, marktführende Limonadenfirma zusammen mit dem kanadisch-afrikanischen Rapper K’Naan die Hymne zur diesjährigen Fußball Weltmeisterschaft produzieren. Der Künstler selbst dazu:„Ich bin sehr stolz darauf mit Coca-Cola an einem Soundtrack für den FIFA World Cup(TM) 2010 zu arbeiten. Es ist einer jener raren Momente, wo die ganze Welt zusammenrückt und die Unterschiede vergessen lässt. Die neue Version von „Wavin´ Flag“ fängt dieses Gefühl von Einheit und gemeinsamer Freude ein. Wir haben im Studio mit 50 Trommlern und Chören richtig verrückt gespielt und das Ergebnis ist einfach umwerfend.“

So wird also K´Naan´s Track „Wavin´ Flag“ nun zum „Wavin‘ Flag – Coca-Cola Celebration Mix“ umfunktioniert d.h. aus dem ursprünglich kritischen, revolutionären Song wurde eine trashige Partyversion mit Chören und Trommeln, im Stile von Ricky Martins „The cup of Life“.
Coca Cola nennt dies eine Version, „die jetzt im Vorfeld der Fußball WM noch mehr Optimismus, Leidenschaft und Lebensfreude ausstrahlt.“ So wurde z.B. aus den antikolonialistischen Zeilen,

“So many wars/ settling scores/ bring us promises/ leaving us poor/ I heard them say/ love is the way/ love is the answer/ thats what they say/ but look how they treat us/ make us believers/ we fight there battles/ then they deceive us/ try to control us/ they couldn’t hold us”

einfach mal kurzer Hand

“Give you freedom/ give you fire/ give you reason/ take you higher/ See the champions/ take the field now/ you define us/ make us feel proud/In the streets are/ exaliftin/ every loser in ambition/ Celebration/ its around us/ every nations/ all around us”

gemacht, was dem ursprünglichen Gedanken des Songs doch eher weniger gerecht wird.

Von dem ganzen ursprünglichen Text ist nur noch die Hookline übrig geblieben und die neue Version hat nicht mehr viel mit Revolution zu tun, außer vielleicht dass Formationstänze aufgeführt werden.

Für die Coca Cola Company ist die Kollaboration mit diesem (eigentlich) sehr kredibilen, kritischen, afrikanischen Künstler natürlich der Hauptgewinn. Schließlich sah sie sich seit Jahren mit Rassismusvorwürfen und dem Vorwurf der Entführung und des Mordes von unliebsamen Gewerkschaftern konfrontiert und kann jetzt einmal ihr angekratztes Image ein wenig aufpolieren (lassen).