Die deutschen Tonträgerhersteller planen, die Lizenzen für die mechanische Vervielfältigung, d.h. für den Verkauf der CD, deutlich von 9,009 Prozent auf 5,6 Prozent des Händlerabgabepreises zu kürzen – für die Plattenfirmen würde das Einsparungen bedeuten, da sie weniger Gebühren für die hergestellten Tonträger bezahlen muss. Für alle Rapper und Beatbastler hingegen, die vor allem als Komponisten oder Texter ihr Geld verdienen, würde die neue Regelung einen Einkommensverlust von teilweise über 40 Prozent bedeuten.
Auf Initiative einiger deutscher HipHop-Aktivisten wurde daher eine Resolution verfasst, die ihr im Anschluss an diese News findet und – insofern ihr die Forderung unterstützt und euch daran beteiligen möchtet – heraus kopieren und unterschrieben an Warner Chappell Music Germany, zHd. Frau Schulze-Spahr, Oberbaumbrücke 1, 20457 Hamburg schicken, oder an die Nummer 040-44180220 faxen könnt.
Ein kompliziertes Thema, denn ob die Einsparungen durch die geplante Neuregelung sich z.B. in niedrigeren CD- und Vinylpreisen niederschlagen würden (was ja gerne als ein Hauptgrund für die Krise der Musikindustrie herangezogen wird), bleibt ungewiss. Entscheidet selbst und checkt den offenen Brief der GEMA zum Thema, sowie die ausführlichen Diskussionen zum Thema, die bei den Kollegen von HEISE ONLINE abgehen…
ResolutionProtest der deutschen Autoren gegen den Kahlschlag bei den Kreativen Deutsche Tonträgerindustrie trägt ihre Krise auf dem Rücken der Autoren aus.Mit Empörung und Unverständnis haben wir zur Kenntnis genommen, dass die deutsche Tonträgerindustrie in einer Nacht- und Nebelaktion die Lizenzen für CD-Verkäufe und für andere wichtige Teile des Tonträgermarktes bis zu 40 Prozent auf Kosten der Autoren streichen will. Seit über drei Jahren war die Tonträgerindustrie nicht bereit, mit der Interessenvertretung der Autoren, der Verwertungsgesellschaft GEMA, zu einem Abschluss neuer Verträge zu kommen. Das ist keine Partnerschaft, sondern Willkür.Wir fordern die Vertreter der deutschen Tonträgerindustrie auf, sich ihrer großen Verantwortung für die Musik in Deutschland bewusst zu werden und die Schöpfer der musikalischen Werke nicht um ihre Existenz zu bringen, nur um ihre eigenen Gewinne zu verbessern. Denn wo keine Songs sind, gibt es auch keine Tonträger. Schon jetzt erhalten die Musik-Autoren von einem CD-Händlerabgabepreis von ca. 14,- Euro knapp einen Euro für ihre kreative Leistung. Das ist schon an der Grenze der Zumutbarkeit und darf nicht noch weiter unter das Existenzminimum gedrückt werden. Die Tonträgerindustrie wird aufgefordert, zu ihrer Gesamtverantwortung für die kulturelle Vielfalt in Deutschland zurückzukehren.