sido muss 14.000 Euro zahlen

Erst die gebrochene Hand bei der Stockcar-Challenge, jetzt eine hohe Geldstrafe. Sollte sido an Dinge wie Karma glauben, so wird er sich vielleicht fragen, was da schief gelaufen ist. Der Rapper wurde nämlich gestern vom Amtsgericht Tiergarten zu einer Geldstrafe von 14.000 Euro verurteilt, damit das Verfahren beendet werden konnte. Der Ex-Aggro Berliner hatte sich am 20. August 2007 mit einem Mann gestritten und diesen angeblich mit Pflastersteinen beschmissen. Dabei soll er auch die 69-jährige Mutter des Mannes beleidigt haben und ihr angedroht haben, sie mit einer Krücke zu töten, die sie aufgrund einer Fußamputation benötigt. Der Dialog vor Gericht hörte sich dann etwa so an:

Frau: "Ich saß mit meinem Sohn mittags im Café in der Warschauer Straße."
sido
:"Ihr Sohn hat schon zweimal meine Garage zugeparkt und war frech zu meiner Freundin. Den Tag warf er ihr eine Kusshand zu, so hmmpf!"
Frau:"Er kam rein, setzte sich einfach zu uns – und riss alles vom Tisch. Schrie: Mit der einen Krücke erschlag ich deine Mutter, die andere stecke ich dir in den Arsch!"

sido: "Das mit der Krücke klingt schon sehr nach mir. Ich bin Rapper, ist noch keine krasse Beleidigung. Aber der Sohn hatte Kanake zu mir gesagt, wir als Deutsche sollten uns dieses Wort verkneifen."
Frau: "Er griff das Handy meines Sohnes, rannte raus."
sido
: "Anreiz, mitzukommen, um es draußen zu klären."
Frau: "Mein Sohn hinterher. Plötzlich stand der Rapper am Fenster und schmiss mit Pflastersteinen nach mir!"

sido
:"Nur ’ne Handvoll Kiesel! Ich war aufgebraust, sauer. Aber die Oma saß da längst nicht mehr am Tisch."
Frau: "Ich schützte mich, so gut es ging, konnte so schnell nicht weg an Krücken."
sido
: "Noch mal: Steinwürfe ja, aber nicht auf Menschen!"

Auf die Frage des Gerichts, warum die Betroffenen sich nicht eher bei der Polizei gemeldet hätten, sagte die pensionierte Lehrern, dass sie "unter Schock standen“. Für den Rapper selbst ging die Verurteilung an sich glimpflich aus. Wäre er wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung veruteilt worden, hätten ihm sechs Monate in der Credibility-Aufbesserungsanstalt aka Gefängnis gedroht. Dementsprechend gelassen gab sich auch der Goldjunge: "Voll der Kinderkram“, sagte er ,"es ging um ’n Parkplatz! Ich hatte überhaupt kein Klärungsbedarf mit der Mama. Aber jetzt bin ich raus – das isses mir wert."

Exklusiv egenüber rap.de äußerte sich der Rapper zu dem Vorfall:

"Ich bin froh, dass es so gekommen is‘, obwohl es unfair is‘, denn diese Geschichte is‘ meiner Meinung nach ganz anders gewesen, als sie jetzt so dargestellt wird. Ja, ich hatte Streit mit diesem 45-jährigen (sic!) Mann wegen einem Parkplatz. Ja, seine Mutter war anwesend, aber es wurde niemand verletzt, weder Er noch seine Mutter. Ich hatte den Eindruck, diese Leute wollten Geld. Das Geld, das ich jetzt zahle, bekommen diese Leute aber zum Glück nicht. Das is‘ für soziale Einrichtungen. 50 Tagesätze oder so, gemessen an meinem Verdienst, sind das anscheinend 14.000 euro. Ein Hartz4-Empfänger müsste bei einer Strafe von 50 tagessätzen 300,- zahlen…"