Aus für Black Wall Street Europe

In dürren Worten veröffentlichte das amerikanische Label Black Wall Street gerstern folgende Meldung: "Blackwall Street, The record label formed by the multi-platinum rapper The Game have parted ways with their European Artist and BWS Europe CEO Jakob Kattner, known by his stage name "Big J". This takes place immediately as Black Wall Street is undergoing a major business re-structure which will place the label in an even stronger position in the industry..

Für Beobachter der Szene mag diese Trennung nicht unbedingt überraschend kommen, auch wenn Big J gegenüber rap.de äußerte, dass er diesen Schritt nicht unbedingt hat kommen sehen. Abgesehen davon handelte es sich aber bei Black Wall Street Europe tatsächlich nur um eine Art Franchise-Filiale des amerikanischen Mutterlabels, wobei Jakob Kattner lediglich erlaubt wurde, das Firmenlogo und den Namen zu benutzen. Weder bekam der österreichische Jungunternehmer finanzielle Zuwendungen aus den USA, noch wurde ihm in irgendeiner Form Marketingbudget oder ähnliche Leistungen zur Verfügung gestellt, wie dies ansonsten im Labelgeschäft so üblich ist.
Der Karriere von Big J selbst war die Zusammenarbeit mit The Game eher abträglich, da ihm diese immer wieder als Fake ausgelegt wurde und bei der Bewertung seiner künstlerischen Leistung stets im Vordergrund und somit im Weg stand.
Schade eigentlich, da er sich im rap.de-Interview eigentlich als produktiver, engagierter und aktiver junger Mann präsentiert hat.

Das von Big J auf seiner MySpace-Seite kommunizierte Statement spricht denn auch nicht von Traurigkeit und Verbitterung, sondern dankt in gutem Businessdeutsch für die zufrieden stellende Zusammenarbeit. Wörtlich heißt es auf der Website: "Nach 2 erfolgreichen Jahren der Zusammenarbeit wird es Zeit für mich andere Wege einzuschlagen. In meiner Zeit als CEO / Künstler bei Black Wall Street Europe konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln und meinen persönlichen wie auch künstlerischen Horizont erweitern. Die Tour Supports in England, Schweiz, Deutschland, Österreich, Slowakei, der Besuch in Los Angeles, die gemeinsame Arbeit mit einem Künstler wie THE GAME und meine administrativen Aufgaben im Labelmanagement, schätze ich als sehr wertvoll für meinen weiteren Werdegang ein und möchte ich nicht missen. Ich bedanke mich hiermit beim gesamten Team von Black Wall Street
Zurzeit liegen mir konkrete Angebote vor, ich befinde mich in Verhandlungen mit möglichen Geschäftspartnern und versuche die lukrativsten Geschäftsmodelle für meine Zukunft abzuwägen
Die Arbeiten zu meinem nächsten Release “Audio Kush” haben bereits begonnen, weitere Infos folgen demnächst. (…)

In einer persönlichen Stellungnahme gegenüber rap.de sprach der Rapper auch von Missverständnissen zwischen den einzelnen Departments von Black Wall Street, wollte aber nicht weiter darauf eingehen, freute sich allerdings darauf, dass in Zukunft seine Tracks  wieder mehr im Vordergrund stehen würden. "Vielleicht sprechen wir im nächsten rap.de Interview dann auch mal über meine Musik und weniger über meine Businesskontakte. Das wäre ja mal was“, sagte der Musiker wörtlich.