Nach der gestrigen Veröffentlichung von „Matrix“, füttert uns der königliche Kool Savas mit weiteren Inhalten über sein kommendes Album „Märtyrer“. Ein Gespräch bei Vevo über Arbeitsprozesse, die Titelwahl und seinen Beatgeschmack treiben das Warmmachen voran.
Kool Savas über den Entstehungsprozess von „Märtyrer“:
„Ich bin gut vorangekommen, ich hab einiges angefangen, hab einiges fertig. Fünf Songs sind komplett fertig. Dann habe ich einige Songs die ich zur Hälfte hab oder wo die Konzepte stehen. Aber es ist schon, wie es auch bei „Aura“ war, dass ich mir nicht nur viel Zeit lasse, sondern die Sachen zehn oder 30 Mal überdenke, mir immer wieder anhöre, gerade was auch Beats angeht. Die Produzenten kotzen schon, die schicken mir teilweise schon den fünten, sechsten Ordner voll mit Beats, und davon nehme ich Ende dann mal einen. Aber nicht weil ich mich zu geil fühle für deren Instrumentals, sondern weil ich wirklich das Instrumental suche, wo ich dann sage, ok, dass ist genau das für dieses Album, für mich als Rapper, für das was ich für mich selbser will als Instrumental.“
… den Stil des Albums:
„Es hat gar keinen Vibe, es ist weder Winter, noch Sommer, noch irgendwas, es ist auf jeden Fall kein Cro-Album, also wenn man das als Sommer-Album sehen würde, und es ist auch kein Vega-Album, wenn du sagen würdest, dass ist ein Winter-Album, also weder das eine, noch das andere. Ich würde sagen, es ist ziemlich rough. Es ist sehr Rap. Und es ist genau das, was ich gerade machen wollte. Es ist genau so ein Album, wo ich nicht darauf warten kann, dass ich mit den Songs auf die Bühne gehe. Ich feier die Songs zu tode, ich will mit denen unbedingt Live performen. Ich habe auch drauf geachtet, dass ich sehr wenig Songs unter 90 BpM drauf habe, es ist eigentlich 90 BpM aufwärts, keine Ahnung 97, 98 aufwärts, es ist schon auch Boom-Bap ohne das es jetzt nach Boom-Bap klingen soll, sondern es ist einfach ein knackiges Ding.“
…die Titelwahl:
„Ich will, dass es nach etwas klingt. Das soll ja auch knallen. Danach kann ich vielleicht aufhören, mir sowas auszudenken, aber ein Titel muss knallen, in irgendeiner Form. Entweder muss es total absurd sein, total provokant, total dies, total das, es muss einfach reinballern. Und „Märtyrer“ ballert ja rein. Niemand hat sein Album bisher so genannt. Weder in Amerika, noch hier. Es ist trotzdem ein Wort, dass jeder kennt, es sieht sehr gut aus, es verkörpert in irgendeiner Form etwas, und der erste Song des Album hieß so. Ich konnte das gar nicht mehr anders nennen, ich hätte es auch nicht anders nennen wollen. Ich wusste, wenn ich es so nenne, dass gerade jetzt wo diese Anti-Islam-Politik im TV stattfindet, ist es natürlich auch ein Name, der passt die Faust auf’s Auge.“
Für weitere Zwischentöne besucht ihr die Kollegen von Vevo.