Brandbrief gegen die Medien

Spätestens nach Mobb Deep-Mitglied Prodigy und seiner Liste der besten Rapper, scheint es en vogue zu sein, sich aus dem Gefängnis via Brief an die Öffentlichkeit zu wenden und seine Meinung zu gesellschaftlich mehr oder weniger relevanten Themen kund zu tun. So auch die Rapperin und Papoose-Ehefrau Remy Ma, die 2008 zu acht Jahren Haft verurteilt wurde.

Jetzt hat die New Yorkerin natürlich jede Menge Zeit, um sich über die ein oder andere Sache Gedanken zu machen, so natürlich auch über die Medien. Zum einen schockierte sie die Art und Weise, wie der Tod Michael Jackson, von dem sie beim Scrabble spielen mit ihrem Mann erfuhr, öffentlich ausgeschlachtet wurde. Insbesondere die Tatsache, dass nach dem Ableben des King of Pop nicht, wie nach dem Tod eines Künstlers sonst üblich, hauptsächlich über die positiven Aspekte seines Lebens berichtet, sondern stattdessen alle negativen Geschichten der Vergangenheit neu aufgerollt wurden.

Laut GlobalGrind.com richtet sich der Großteil ihres Zorns allerdings dagegen, wie sie selbst in den Medien dargestellt wurde: "I used to be one of those people that watched the news and bought the newspaper everyday and believed that everything that I was seeing and reading was true; up until the point where I ended up in their reports in a negative light. Now I only read the papers for the horoscopes and the comics and I only watch the news for the lottery numbers."

Ob letzteres ein wirksamer Aufstand gegen die Presse ist, darf bezweifelt werden. Sie selbst sieht sich als Opfer der Berichterstattung und sagt, dass die Medien im Verlaufe des Prozesses, der gegen sie geführt wurde, kein Interesse an einer korrekten Darstellung des Sachverhalts gehabt hätten.
Die 28jährige wurde schuldig gesprochen, eine ehemalige Bekannte nach einem Streit vor einem Nachtclub angeschossen zu haben.

"They couldn’t even get my name or age right, more less the color of my vehicle that was right behind them parked in front of the precinct. Many reporters get their information at 4th, 3rd, 2nd hand at best. They’re at liberty to word a headline however they see fit in order to sell the highest number of papers but rarely do they take a moment to stop and think that this is someone’s life that they’re tampering with, someone with a family, someone that might have children.", so die erboste Remy.

Die aus der Bronx stammende Rap-Künstlerin war Mitglied der Terror Squad, belegte mit dem Hit "Lean Back" für drei Wochen Platz Eins der US-Charts und gehört somit zu den wenigen Rapperinnen, die mit einer Single an die Spitze der Billboard Hot 100 schaffte.