YouTube macht Ernst: Ab Freitag, den 20. Juni will die Videoplattform anfangen, Musikvideos von Indie-Labels zu sperren, die sich weigern, die neuen Vergütungsverträge zu unterzeichnen.
Von den angedrohten Sperrungen sind wohl auch deutsche Rapper betroffen. Fler hatte bereits vor einigen Tagen alle seine Videos auf YouTube gelöscht. Offenbar weigert er sich, den neuen Lizenzvertrag zu unterschreiben. Welche Indielabels noch betroffen sind, ist bisher unbekannt.
Nach Angaben von Google, denen YouTube gehört, hätten aber bereits Firmen, die 90% der Musikindustrie ausmachten, die neue Lizenzvereinbarung unterschrieben. Dem widersprechen die unabhängigen Labels und erklären, sie machten einen Anteil von etwa 32% am Musikmarkt aus.
Hintergrund der Bemühungen um neue Vergütungsverträge ist, dass YouTube offenbar versuchen will, ab Herbst einen eigenen Streaming-Dienst nach dem Vorbild von Spotify und Co zu etablieren. Die neuen Verträge werden dieser Unternehmung wohl angepasst sein.
YouTubes bzw. seiner Mutterfirma Googles Unwille, den Künstlern mehr für die auf der Plattform verwendete Kunst zu bezahlen, sorgt auch im Streit mit der Gema schon seit Jahren für Unmut.