Linken-Politiker und Rechtsanwalt Gregor Gysi hat sich in einem Gespräch mit Realschülern in Wattenscheid zu Bushido geäußert. Dabei betonte er, er habe nichts gegen den Berliner und könne die Qualität seiner Musik aufgrund mangelnder Kenntnisse im Bereich Rapmusik nicht beurteilen. Er werfe ihm aber vor, auf Minderheiten einzudreschen.
„Es stört mich aber, wenn er sich immer Minderheiten aussucht, die sich nicht wehren können und es stört mich vor allem, dass er in seinen Songs auf Homosexuelle eindrischt, die es in großen Teilen unseres Landes und unserer Gesellschaft noch immer schwer haben. Ein Schwuler auf einem Dorf in Bayern hat immer noch Hemmungen, sich in der dortigen Gesellschaft zu outen„, so Gysi laut lokalkompass.de.
Auch die von Bushido auf Twitter kolportierte Begegnung im Flugzeug sprach der Politiker an. „Neulich habe ich Bushido im Flugzeug getroffen und ihm noch einmal meine Meinung gesagt. Er soll sich andere Zielgruppen suchen, die er mit seinen Songs angreifen will. Mich zum Beispiel – ich würde mich gerne mit ihm auseinander setzen, denn ich glaube, dass hinter dieser großen Klappe nicht viel steckt.“
Gysi hatte erst kürzlich sein Mandat in einer Nebenklage gegen Bushido niedergelegt. Über die Gründe hatten Gysi und sein Mandant, der derzeit in Haft sitzt, Stillschweigen vereinbart, heißt es weiter. Vermutet wird allerdings, dass Gysi sein Mandat aus Mangel an Aussicht auf Erfolg abgegeben habe.
Gysi hatte wegen Bushidos Part auf Shindys Song „Stress ohne Grund“ eingereicht. Sein Mandant, ein homosexueller Mann, fühle sich von den Zeilen „schwulenfeindlich beleidigt„, hatte das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner Online-Ausgabe berichtet.
Bushido hat sich bereits vor einiger Zeit öffentlich von den Vorwürfen distanziert und erklärt, sein Part auf „Stress ohne Grund“ sei keinesfalls als Aufruf zu Gewalt und die fraglichen Textstellen nicht wörtlich oder persönlich zu verstehen.