Silla ruft zu Nächstenliebe und Respekt auf

Silla hat mit einer längeren Erklärung auf die gestrigen Ereignisse bei der La’Clas Jam reagiert und die Erstürmung der Bühne durch Kollegah und Farid Bang verurteilt. 

So etwas wie gestern ist sehr verwerflich, es tut mir vor allem für die Fans, Künstler und Veranstalter leid, die ein geiles Event auf die Beine stellen wollen und dann in solch Politik und Streitigkeiten mit hineingezogen werden„, so Silla

Außerdem erklärte er, wie sich die Sache aus seiner Sicht zugetragen hatte. „Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Auftritt auf der La’Clas Jam, als ich einen Anruf erhielt, dass es wohl besser wäre, nicht zu erscheinen, da dort zwei Handvoll grimmige Typen, bewaffnet mit Kamera, auf mich warten würden.

Einen Tag zuvor haben wir eine friedliche, übergeile Jam in Frankfurt gespielt, mit Super Künstlern, ich hatte also richtig Bock auf diesen Auftritt in Köln. Ich bin komplett alleine angereist, hatte nur meinen DJ und Mercher mit dabei. Worauf ich allerdings keinen Bock hatte, war mich mit irgendwelchen Typen rumzuschlagen, die in ihrem Territorium, in Überzahl auf mich warten, um mich womöglich öffentlich bloßzustellen.

An körperlichen Auseinandersetzungen habe er nie ein Interesse gehabt, betont Silla. Seine Intention sei es vielmehr, alle Konflikte auf der Rapebene auszutragen. „Ich habe nie Ansagen gemacht und will und wollte mich nie auf einem „Streetlevel“ mit irgendjemandem messen. Da gibt es Leute, die dieses Spiel besser beherrschen, da mach ich mir keine Illusionen und es war mir wie gesagt nie ein Antrieb, hier den Dicken auf den Streets zu markieren. Ich möchte bleibende Kunst erschaffen und mich nicht prügeln müssen.

Sticheleien seien ihm dabei nicht fremd, Kollegah allerdings sei immer wieder unter die Gürtellinie gegangen. Seit dessen Entschuldigung habe er aber angenommen. „Das war ein feiner Zug.

Damit sei für ihn die Sache aus der Welt. Weiter betonte Silla ausdrücklich seine Loyalität zu Fler. „Ich stehe auf einer bestimmten Seite, habe mit Fler, damals dieses ganze Maskulin-Ding ins Leben gerufen und von daher habe ich selbstverständlich Stellung bezogen, da auf unser Camp auch immer wieder gezielt wurde und dass nicht zu knapp. Aber wie oben schon erwähnt, von meiner Seite gab es nach Kollegahs Entschuldigung kein wirklich böses Blut mehr. Wie mein guter Freund RAF immer so schön sagt: „Alles nur Worte.“ Manchmal muss man einfach reinen Tisch machen.“ 

Das tut der Berliner dann selbst, und zwar mit einem Appell für mehr Zusammenhalt und weniger Hass. „Wir, damit meine ich alle Rapartists in Deutschland, haben schon zuviel investiert, zuviel Blut, Schweiß & Tränen in in unseren Traum gesteckt, als dass wir uns dass jetzt gegenseitig kaputt machen müssen.
Es geht schließlich um unser Brot und somit um das Wohlergehen unserer Familien. Daher bleibt mir nur zu sagen: Behandele andere immer so wie du selbst behandelt werden möchtest. Wir sollten etwas mehr Nächstenliebe und Respekt predigen und bitte unseren Hass etwas beiseite schieben.