DJ Desue hat die Kunst des Samplens in einem längeren Beitrag auf Facebook vehement gegen Kritik verteidigt und den Kritikern dieser Methode Ahnungslosigkeit vorgeworfen. Damit reagierte er offenbar auf diverse negative Kommentare zu seinem Making of von sidos „30-11-80“-Beat. Der erste Teil hatte dokumentiert, wie er das Sample auf die Drums gelegt hatte.
„Eine der dümmsten Aussagen die ich seit langem gehört habe: „Ist ja nur ein Sample“ in Verbindung mit „Spiel doch mal was ein“„, so Desue. „In der Musik geht es darum Menschen zu erreichen oder mit dem, was man kreiert hat zu berühren. Diesen ganzen unwissenden Bengeln heutzutage geht es anscheinend nur darum wie „kompliziert“ etwas gemacht wurde. Je komplizierter desto besser.„
Das sei aber uninteressant, so Desue weiter. Wichtig sei etwas anderes: „Es geht darum das eine bestimmte Person mit seinen Gedanken zu einem bestimmten Zeitpunkt diese Idee hatte und sie so umgsetzt hat. Nicht mehr und nicht weniger. Ob ein Beat jetzt aus 10.000 Sounds und 1 Milliarde Effekten besteht interessiert kein Schwein. Das Resultat zählt… „
Desue verwies auf Klassiker der HipHop-Geschichte, die auf Samples basieren. „Die Beats eurer Idole Biggie und 2Pac bestehen zu 90% aus Sample-Loops denen im höchstfall ein paar Drums hinzugefügt wurden. Geht doch mal an Biggies Grab und beschwert euch das ihr seine Musik jetzt auf einmal Kacke findet weil die Beats euch nicht kompliziert genug produziert worden sind„, so der Berliner höhnisch. „Ich hab mal eine Frage an all die Internet-Theoretiker-Produzenten da draussen die meinen gewisse Dinge Objektiv beurteilen zu können mit ihrem HipHop Halbwissen Warum hast du nicht von Biggie „Juicy“ produziert… ist doch voll einfach ? Warum hast du nicht von 2Pac „California Love“ produziert, ist doch nur ein Loop, ist doch voll einfach?„
Desues vernichtendes Fazit: „Wer solche Aussagen trifft hat das Wort „Musik“ und „Kunst“ missverstanden.“ Der Chef hat gesprochen.