Mortel: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Polizeiübergriff auf Familienangehörige

Die Staatsanwaltschaft hat im Fall des Polizeieinsatzes gegen Familienangehörige von Mortel die Ermittlungen aufgenommen.  Bereits gestern berichteten wir von einem Vorfall, der sich am Mittwoch Abend ereignete, in dem Polizeibeamte mit Schlagstöcken und Pfefferspray auf Familienangehörige von Rapper Mortel losgingen. Zudem wurde vom Trierer Volksfreund sowohl die polizeiliche Sicht als auch die des festgenommenen Bruders veröffentlicht.

Laut Polizei soll eine Zivilstreife von einem Augenzeugen darauf aufmerksam gemacht sein, dass ein Mann mitten in Konz eine Frau schlage. Daraufhin eilten die Beamten zum Tatort und fanden dort den „Sachverhalt bestätigt„. Als die Beamten die Personalien der beiden streitenden Personen feststellen wollen, wenden sich diese gegen die Beamten. „Binnen kurzer Zeit“ seien dann mehrere Personen am Ort des Geschehens erschienen, die Lage habe sich zugespitzt. Um eine Eskalation dieser zu verhindern, greifen die Polizisten zu Pfefferspray und rufen Unterstützung.

Daraufhin sei der mutmaßliche Schläger festgenommen worden, sowie ein weiterer sechzehnjähriger Junge, der einen Polizisten attackiert haben soll. Dabei sollen drei Polizisten verletzt worden sein, sowie eine ältere Frau, die zum Ort des Geschehens eilt und dort aus „bisher nicht bekanntem Grund“ zusammenbricht und ins Krankenhaus geliefert werden muss – Mortels Mutter.

Die Schilderung des Tatvorgangs seitens des festgenommenen Schwagers sieht allerdings gänzlich anders aus: so habe sich dieser mit seiner schwangeren Freundin nicht gestritten, sondern lediglich geneckt und sei dieser gegenüber auch niemals handgreiflich geworden. Wenige Sekunden später seien die Zivilbeamten erschienen, die den Mann umgehend auf die Motorhaube seines Autos gedrückt haben sollen. Bei dem Versuch, sich loszureißen, sei einer der Polizisten ausgerutscht und hingefallen, woraufhin dieser aus Wut Gebrauch von Schlagstock und Pfefferspray gemacht hätte.

Außerdem habe der Polizist den Mann mit rassistischen Beleidigungen beschimpft, sowie mit Aussagen wie „Geh zurück in dein Land!“ beleidigt. Seine schwangere Verlobte, die daraufhin einschreiten wollte, sei zu Boden gedrückt und ebenfalls mit Schlagstock und Pfefferspray angegriffen worden. Erst dann sei besagter sechzehnjähriger Junge zur Hilfe geeilt und habe den Beamten angegriffen. Die ältere Frau, die bei dem Vorfall kollabierte, sei seine herzkranke Schwiegermutter. 

Die Stellungnahme des Polizeipräsidiums zum Vorfall lautet kurz und knapp: „Nach den bisherigen Erkenntnissen handelt es sich um haltlose Vorwürfe„; nun ermittelt die Staatsanwaltschaft. 

Mortel indes veröffentlicht weiterhin Statusupdates auf seinem Facebook, denen seine Wut und Verzweiflung zu entnehmen ist. So sei laut ihm die polizeiliche Schilderung des Tatvorgangs völlig falsch und er fühle sich machtlos gegenüber der Justiz. Sein Freund und Kollege Manuellsen besuchte in der Zwischenzeit Mortels Mutter im Krankenhaus, wie einem weiteren Status, sowie einem gemeinsamen Gruppenbild auf Mortels Profil zu entnehmen ist.