SadiQ trifft sich mit umstrittenem Prediger

SadiQ, Straßenrapper aus Frankfurt mit einem sehr charakteristischen Stakkato-Flow, zeigt sich aktuell in einem Video an der Seite des umstrittenen islamischem Predigers Pierre Vogel. Die beiden sind im Außenbereich eines Fast-Food-Restaurants zu sehen, wie sie unter anderem über ihre Gewohnheiten während des muslimischen Fastenmonats Ramadan sprechen. Eine echte Unterhaltung findet jedoch kaum statt, da Pierre Vogel SadiQ nur äußerst selten zu Wort kommen lässt, was diesen aber nicht weiter zu stören scheint.

Mehrere Rap-Seiten posteten das Video, das auf Pierre Vogels Channel erschienen ist und ganz offenbar dessen PR-Arbeit dienen soll, ohne kritischen Kommentar oder auch nur den Versuch einer Einordnung. Dabei ist Pierre Vogel keineswegs unumstritten.

Pierre Vogel, von manchen Medien polemisch gar als „Hassprediger“ bezeichnet, ist ein ehemaliger Boxer, der im Alter von 22 Jahren zum Islam konvertierte. Danach war er Mitglied der salafistischen Vereinigung „Einladung zum Paradies„, die inzwischen aufgelöst wurde. Er versucht stetig, bei vornehmlich jungen Menschen Werbung für den Islam zu machen und bedient sich dabei gerne einer betont lockeren Sprache sowie der Strahlkraft populärer Figuren, darunter immer wieder auch Rapper. So zählte er den Ex-Rapper Deso Dogg zu seinem Umfeld, bevor der sich offenbar für den bewaffneten Jihad entschied.

Viele seiner Thesen sind umstritten, beispielsweise lehnt er die Evolutionstheorie strikt ab. Diese werde in den Schulen gelehrt, „um die Menschen unglücklich zu machen.“ Offiziell distanziert er sich von Gewalt in jeder Form und verurteilt sowohl Terroranschläge wie sog. Ehrenmorde als nicht mit dem Islam vereinbar. Experten weisen jedoch darauf hin, dass sein sehr einfaches Weltbild, das nur zwischen Gut (Islam) und Böse (alles andere) unterscheide, die Abgrenzung von in Deutschland lebenden Muslimen fördere.