Was in Deutschland bisher nicht klappt, geht in Frankreich offenbar klar: In Paris hat sich die französische Verwertungsgesellschaft SACEM (entspricht in etwa der GEMA) und Universal Music Publishing auf einen international gültigen Deal mit dem Internetriesen YouTube geeinigt, wie musikmarkt.de berichtet. Der Beschluss solle für mehr Transparenz und bessere Koordination sorgen, außerdem würden so die Rechteinhaber der YouTube-Videos endlich angemessen vergütet.
Auch die GEMA hat sich erst in jüngster Vergangenheit mit der Google Tochter YouTube in die Haare bekommen. Die Einigung in Frankreich zeigt, wie eine Zusammenarbeit zwischen Künstlermanagement, Internetplattform unter gegebenen Abspiel- und Vervielfältigungsgesetzen ablaufen kann. „Der Vertrag umfasst das von der SACEM betreute sowie das anglo-amerikanische Repertoire von Universal Music Publishing in den 127 Ländern, in denen You-Tube verfügbar ist„, so die Music Week. Eigens für den Beschluss wurde die Initiative Direct European Administration (DEAL) gegründet, mit der die multiterritoriale Lizensierung auf allen Medien geregelt werden soll. Die Vereinbarung mit YouTube würde aber nur für die Künstler von Universal Music Publishing gelten, die auch von der SACEM vertreten werden. Sprich, fast nur für französische Künstler.
Das beide Parteien von der Zusammenarbeit profitieren, sollte klar sein. Laut musikmarkt.de will YouTube das Werbepotenzial in Zukunft noch weiter ausbauen und nutzen. Konnte doch das beliebteste Video 2012, Psys „Gangnam Style“ mit seinen 1,23 Milliarden Klicks rund acht Millionen US-Dollar Werbeeinnahmen verbuchen. Durch die Umrüstung von einem Video- zu einem Channel-Hoster erhofft sich YouTube außerdem noch mehr Einnahmen durch Werbung. In Planung seien Abo-Kanäle und Pay-Per-View-Angebote.