Zeitung gibt Kaisa Mitschuld an Doppelmord

Geschieht eine auf den ersten Blick unerklärliche Gewalttat, müssen Schuldige her. Nur allzu gerne werden Teile der Medien dann bei Musikern, zumeist Rappern vermeintlich fündig. So auch in folgendem Fall: Eine große deutsche Boulevardzeitung stellt in ihrer Berichterstattung über einen Doppelmord, der sich vor etwas mehr als einer Woche in Quedlinburg ereignete, einen Zusammenhang zwischen der Gewaltaffinität des Täters und seiner Vorliebe für die Musik von Kaisaschnitt her.

Sein Leben ist von Gewalt-Symbolen geprägt. Er ist Hobby-Boxer, schaut am liebsten Ballerfilme, hört Musik des Skandal-Rappers Kaisa„, schreibt die Zeitung über Sigfried G., der seinen Vater und seine Stiefmutter erschossen sowie seinen Bruder schwer verletzt haben soll.

In einem exklusiven Statement gegenüber rap.de reagiert Kaisaschnitt auf diese Berichterstattung und weist zunächst einmal jede Mitverantwortung von sich. „Natürlich ist es nicht erfreulich, wenn ein Mensch so ausrastet und solch eine Tat begeht. Ob er nun meine CD, die von Heino oder die von den Toten Hosen im Schrank hat, finde ich dabei nicht wirklich wichtig. Solche Menschen haben ernsthafte Probleme die man früh genug erkennen und behandeln muss.

Dann geht Kaisaschnitt auf die Darstellung der Zeitung ein. „Die super investigative Bild schreibt zwar dazu, dass der Grund für die Tat noch nicht geklärt sei, deutet aber gleich mal an, dass er auf jeden Fall durch meine Musik geprägt sei. Ich lese die Bild nicht, weil es einfach ein Rotzblatt ist. Deshalb ist es mir auch sowas von scheißegal, was die denkt oder behauptet.

Wir sehen es einfach als Promotion und es schweißt die Fans noch enger an mich. Deshalb bedanke ich mich natürlich an dieser Stelle beim Schmuddelblatt der Nation für die kostenlose Promo und wünsche dem Siegfried gute Besserung und hoffe das irgendwann alles für ihn wieder einen Sinn ergibt und er einsieht, das man sich so nur sein eigenes Leben komplett verbaut. Frohes Fest an die Knastinsassen und die Bild Redaktion, denn die armen Schweine müssen jeden Tag schon genug Scheiße fressen.“