Taktloss, bekannt für seine speziellen, ja geradezu skurrilen, Auftritte und im Grunde der Prototyp des größtenteils missverstandenen Künstlers, wurde im November für einen Vortrag an der Düsseldorfer Kunstakademie eingeladen und streitet sich nun mit der Akademie über das vereinbarte Fahrgeld. Jene weigert sich nämlich entgegen einer bestehenden Vereinbarung, dieses an den Exzentriker auszuzahlen.
Laut eigener Schilderung bei Facebook hielt er dort einen Vortrag, das Thema habe er selbst bestimmen dürfen. Und so wählte er, was jeder Künstler der Postmoderne, der etwas auf sich hält, wählt: Ohne Titel.
Was dann geschah, klingt eher nach einem Experiment oder einer (Achtung, Allgemeinplatz) Performance als nach einem Vortrag. Zuerst ließ er den gesamten Hörsaal räumen, um ungestört seine Vorbereitungen zu treffen, die darin bestanden, die Jalousien herunterzulassen und den Raum bis auf wenige Lampen abzudunkeln. Dann wählte er eine Person aus, die er in den Saal hineinließ, ihr einen Platz zuwies und sich ihr gegenübersetzte um sie stillschweigend für gute 20 Minuten anzustarren, während die wartende Meute vor der Tür zunehmend unruhig wurde und nur von den vorher angeforderten Türstehern davon abgehalten wurde, den Saal zu betreten. Als nach diesen etwa 20 Minuten sein Gegenüber zuckte, brach er seine Aktion ab, ließ auch die anderen Studenten in den Raum und erhellte wieder den Raum. Danach folgte allerdings: nichts, außer seiner Abreise.
Taktloss selbst resümiert seinen Vortrag wie folgt: „Ich fands interessant/spannend. Die Kontraste… im Hörsaal /// vor der Tür. etc. wie die anderen es aus ihrer Perspektive wahrgenommen haben kann ich nur vermuten.„
Das jedoch sahen die Verantwortlichen der Akademie wohl anders. Ihrer Meinung nach habe kein Vortrag stattgefunden und so entschieden sie sich dagegen für die entstandenen Reisekosten aufzukommen. Taktloss, ein bekennender Freund der harten Währung, zeigt sich darüber empört. „Z