Neuigkeiten aus der Abteilung Kurioses und Blödsinn. Dass der kürzlich mit einem neuen Album an den Start gegangene Lupe Fiasco nicht immer die bequemste Meinung vertritt, ist hinlänglich bekannt. Im Gegensatz zu einem erschreckend großen Teil seiner spätjugendlichen Rapperkollegen erlaubt sich Lupe tatsächlich hin und wieder gerne mal so etwas wie eine fundierte, auch mal politische Meinung, welche er sich ganz und gar nicht geniert offensiv und selbstsicher zu vertreten. Ein vergleichbar exotischer Wesenszug. Da wird dann hin und wieder auch mal an amiländischen Institutionen der TV-Landschaft ein wenig live und zur besten Sendezeit abgefrustet. Bill O´Reilly wird sich erinnern…
Jetzt allerdings scheint der Gute Mann mit dem Zielfernrohr seiner Crazy-Gun dem WTF-Vogel im pfeilschnellen Kreisflug über dem eigenen Oberstübchen sowas von präzise zwischen die Augen geballert zu haben, das dieser mit einem lauten Bauchplatscher mitten in seinen Früstücksflocken gelandet sein muss. Obacht:
„Als Kind hatte ich Kontakt mit Aliens!„. Bäm. Schocker. Muss erstmal verdaut werden. „Als ich 11 war, hatte ich definitiv (man beachte: DEFINITIV!) eine extraterrestrische Erfahrung„, erklärte er. „Ich habe eine Narbe auf der Unterseite meiner Knöchel, und ich weiß nicht, woher diese stammen sollte!“ Naja. Ich persönlich, am Rande erwähnt, habe solch eine Narbe auch. Am Finger. Ich bin allerdings sicher, das die Erklärung hierfür besser im frühkindlichen Leichtsinn als ausserhalb der Grenzen unseres Orbits gesucht werden sollte! „Ich hatte dort nie eine Operation, ich erinnere mich auch nicht dort je verletzt gewesen zu sein! Ich erinnere mich allerdings, in meinem Bett aufzuwachen und von all diesem Strom umgeben zu sein. Ich habe versucht meinen Cousin zu rufen, aus dem Bett zu rollen, doch ich konnte mich nicht bewegen! Dann schaute ich aus dem Fenster und sah eine schwarze Scheibe vor meinem Fenster davonfliegen!„, erklärt Herr Fiasco weiterhin. Soso. „Strom“. Hm. Okay?
Drei plausible Erklärungen kommen infrage:
1) Wie so oft im Musikgeschäft geht es lediglich darum, irgendwie den eigenen Namen im Gespräch und die Promomaschinerie am laufen zu halten. Der Schlingel glaubt gar nicht an Aliens, er glaubt an möglichst lange Ziffernkombinationen auf dem eigenen Konto!
2) Monsieur Fiasco erlaubt sich einfach nur einen frechen kleinen Jux a la „mal sehn wie weit ich gehen kann“.
3) Lupe hat wirklich die ein oder andere Schraube im Hirn, die allerdringendst nachgezogen werden müsste! Sollte jemand einen guten Geistesmechaniker kennen, einfach zu Lupe Fiasco schicken. Da wartet Arbeit!