Scheinbar hat sich Lady Bitch Ray den guten, alten Rat von Evidence zu Herzen genommen: „MCs without a voice should write a book„. Nachdem man auf akustische Lebenszeichen der schnoddrigen Bremerin schon länger hat warten müssen, lässt die olle Krawallschwester nun in Charlotte Roche-Manier ihr geschriebenes Erstlingswerk „Bitchism – Emanzipation, Integration, Masturbation“ auf die Leserschaft los.
Dass der in selbigem angeschlagene Tonfall nicht gerade leise und der Wortschatz weit entfernt von jugendfrei ausgefallen ist, sollte beim Image der Pussy-Power-Veteranin niemanden so wirklich verwundern. Allen „Bitches, Bitchern (sic!), und die die es noch werden wollen„, allen „toughen Frauen die alles hinterfragen anstatt es wie Sperma runterzuschlucken„, allen die „zu ihrer Fotze stehen„, all jenen sei diese Lektüre angeraten – das jedenfalls gibt uns Lady Bitch Ray in quietscherosa und aufreizend kurz geratenem Schulmädchen-Outfit mit gespreizten Schenkeln auf ihrer heimischen Liebescouch in einer Mischung aus gepflegtem Diktum und feinstem Gossen-Jargon zu verstehen.
Da sich mangels Leseproben oder sonstiger Randinformation über den Inhalt dieses Schinkens lediglich mutmaßen lässt, wird der interessierte Leser sich wohl oder übel bis zum morgigen Release-Termin gedulden müssen.