Schuster bleib bei deinen Leisten – dieser angestaubte Leitsatz spielt heutzutage in der schillernden Welt des gehobenen Entertainments eine, sagen wir es mal dezent, untergeordnete Rolle.
Abzulesen ist dieses Phänomen relativ deutlich unter anderem an RZA, seines Zeichens richtungsweisendes Beat-Mastermind der frühen 90er. Alles Geschichte!
Heuer verbringt das einst so prachtvolle Zugpferd aus dem Stalle des Wu-Tang seine Zeit längst nicht mehr mit dem zusammenfrickeln nach rattenbefallener Keller klingender Soundteppiche. Die spärlich gesähte Freizeit verbringt er lieber mit Elton Johns Gatten auf dem heimischen Tennisplatz als hinter der ASR 10.
Dieser Mann hat in der Upper-Class Fuß gefasst! Konsequenterweise lustwandelt der einst so umtriebige Produzent daher längst auf den ausgetretenen Pfaden der Traumfabrik Hollywood.
Und das, trotz latent aufblitzender Fremdkörperhaftigkeit, sogar mehr oder weniger erfolgreich. Die Filmographie des Kung-Fu Ästheten aus Staten Island/New York ragt immerhin bereits in den mittleren zweistelligen Bereich hinein. Nach seinem ersten Gastspiel im 1999er Meisterwerk „Ghost Dog“ durfte man den RZArector unter anderem in Streifen wie „Coffee & Cigarettes“ oder „American Gangster“ bewundern. Scheinbar waren seine Schauspielerischen Leistungen hierbei qualitativ solide genug, um sich sogar ein Co-Sign von Kult-Regisseur und „everybodys Favourite“ Quentin Tarantino zu verdienen.
Beweis: eben dieser Tarantino, enfant terrible des Comedy-Dramas, castete RZA für sein, sich momentan in der Produktionsphase befindliches neustes Werk, „Django Unchained„, um den Sklaven und Plantagenarbeiter „Thaddeus“ zu mimen. Doch Obacht, nicht zu früh gefreut!
Leider hat RZA sich in die Liste der „leider doch nicht dabeis“ hinter u.A. Kurt Russell und Kevin Costner eingereiht, und sein Mitwirken an besagtem Film wieder zurückziehen müssen. Schade Schokolade? Jein. Ehe der eingefleischte WU-Fan vor Freude schwitzige Hände bekommt, Euphoriebremse. Grund hierfür ist keinesfalls ein neues Album. Weit gefehlt. Der Gute hat schlicht und ergreifend keine Zeit, befindet er sich doch laut eigener Aussage momentan in der Schneidephase seines Regie-Debüts „The Man with the Iron Fists„. Trostpflaster, immerhin.
Einen deutscher Titel ist bis dato nicht bekannt, jedoch wird der Streifen auch hierzulande in jedem gut sortierten Lichtspielhaus ab dem 17. Januar 2013 zu sehen sein. Die Cineasten unter den Rapfans dürfen sich dieses Datum also getrost vormerken.