Azad, dessen noch für dieses Jahr angekündigtes Album „Nebel“ weiter auf einen Releasetermin wartet, hat offenbar einiges auf dem Herzen, das er nicht in Songtexte packen kann oder will. Gestern holte die Faust des Nordwestens zum Rundumschlag auf Facebook aus.
Zunächst griff er den anscheinend im Raum stehenden Vorwurf auf, er habe viel weniger Likes als andere Rapper bei Facebook, woraus einige schlössen, seine Zeit sei vorbei. „Was ihr wahrscheinlich nicht wisst ist, dass sich die meisten viele ihrer Likes und auch YouTube-Klicks gekauft haben … Ich habe das auch schon des Öfteren angeboten bekommen, aber immer abgelehnt, weil bei mir im Gegensatz zu den meisten ALLES immer echt war und ist und ich lieber 120.000 echte Liker als viermal so viele Fakes habe„, stellte er klar.
Ausgehend davon wurde der selbsternannte Bozz grundsätzlicher: „Das Traurige ist, dass ich immer mehr das Gefühl hab, dass ihr einfach verarscht werden wollt… Es fängt schon bei der Person an, die sie verkörpern bis zu angeblichen Platten und Konzertkartenverkäufen über das, was sie rappen und angeblich tun oder getan haben über Pseudofreundschaften/feindschaften, die sie pflegen bis zu Klicks oder Likes. ALLES LÜGEN.„
Einen Schuldigen glaubt der Frankfurter auch ausgemacht zu haben: Das berühmte Berliner Label mit dem Sägeblatt. „Ich bin der Meinung, das Aggro Berlin den Grundstein für dieses Marionettentheater gelegt hat, denn vorher gab es vieles davon nicht und ihr Erfolg hat die ganzen Schmeißfliegen angezogen und das nachmachen und zum Standard werden lassen.„
Den Verdacht, frustriert zu sein, wies Azad erst gar nicht zurück. „Warum ich in letzter Zeit soviel rumkotze und schreibe? Weil ich nach sovielen Jahren einfach die Schnauze voll habe und ich an einem Wendepunkt bin und den ganzen Rap-Kackhaufen auf den Tisch knallen will, damit einige sehen, wie beschissen manches ist und wie blind viele sind.„