„Daughters“: Common stärkt Nas den Rücken

Nas, der kürzlich aufgrund der väterlich-besorgten Lyrics seiner neusten Single "Daughters" unter Beschuss von Carmen Bryan, Exfreundin und Babymomma seiner Tochter Destiny, geriet, erhält jetzt Schützenhilfe von Homie (oder auch: Wannabe HipHop-Polizist) Common. Für den Rapper aus Chicago, der unter weiten Teilen der globalen Rap-Hörerschaft immernoch als Intellektueller unter den MCs gilt, seien Rapper letztlich Künstler, denen es freisteht, all ihre Gedanken und Gefühle in ihren Texten auszudrücken. So sei es letztlich und entgegen der Bryanschen Kritik völlig legitim von Esco, die Beziehung zu seiner Tochter öffentlich in einem Song zu besprechen.

I feel like in art you gotta be free to express what you need to say. […] When you an artist, you can pour out your soul. That’s our job. That’s what we do."

Und da es Common ist, so verwundert es nicht, dass dieser im gleichen Atemzug noch einen wirren Vergleich der Daughters-Problematik mit einem Marvin Gaye-Album anstellt. Der Fall sei nämlich vom Wesen her absolut vergleichbar mit Gayes Album "Here, my Dear", dessen finanzielle Gewinne laut Richterbeschluss alle an die Exfrau fließen mussten.

I don’t think it’s different than what Marvin Gaye was doin’, it’s the same mentality. Marvin Gaye did an album called 'Here, My Dear'. The judge said he had to give all the proceeds from one of his next albums to his ex wife that he was divorcing. So he wrote all the songs about they relationship.”, meint Großmeister Common.

In "Daughters", welches auf Nas' im Juli erscheinenden Album "Life Is Good" zu finden sein wird, äußert der Don – neben der Liebe zu seinem ersten Kind – auch väterliche Besorgnis über die Umtriebe seiner sichtlich verzogenen 17-jährigen Tochter, die wohl eine Briefreundschaft mit einem inhaftierten Jugendlichen unterhält oder gern mal ein Bild ihrer Box voller Kondome in die Welt twittert. Destinys Mutter Carmen reagierte wütend und voller Enttäuschung auf die Lyrics und ließ es sich nicht nehmen, ihrem Exfreund eine Verleumdung der gemeinsamen Tochter zu unterstellen.

Anstatt seine Sorgen über Destinys Verhalten in einem Song zu verarbeiten, solle er doch lieber das Gespräch mit ihr suchen bzw. einfach mehr Zeit mit Destiny verbringen. Mit ihren 17 Jahren sei sie außerdem immernoch ein Kind und ein Albumtrack sei einfach die falsche Diskussions-Plattform für die Vater-Tochter-Probleme der beiden, so Carmen.

“Just heard “Daughters” by Nas. What a disappointment! He had nothing positive to say about our daughter and his depiction of her is false! Perhaps her father should be talking to her and spending more time with her so he can really get to know her. Destiny is still a child-it was the wrong platform. He’s not speaking on it-he’s rapping about it. There’s a huge difference and I don’t respect it."

God's Son hüllt sich indes in Schweigen. Nur so viel, "Life Is Good" sei aufgebaut, wie eine Buch voller persönlicher Eindrücke und Geschichten aus seinem Leben und "Daughters" sei eben ein Kapitel davon.

"[The Album] is like a story in a way. […] The book is open. The movie begins. Yeah, man, I guess we’re starting to give you the next chapter, so ‘Daughters’ is like welcome to my world.

 

Nas Daughters: