Praktikanten-Rap: Noch ein Versuch

Wüsste man es nicht besser, könnte man fast meinen, Praktikanten-Rap wäre das nächste große Ding. Immer mehr Firmen meinen anscheinend, Rap-Songs seien eine gute Möglichkeit, um sich bei ihrer Zielgruppe Gehör zu verschaffen – wenn es um Praktika geht.

Den unrühmlichen Anfang hatte vergangenen Sommer der Münchner Autobauer BMW (nicht zu verwechseln mit der Berliner Rapcrew mit wechselnder Besetzung, Berlins Most Wanted) mit dem "BMW Paktikum Rap" gemacht.
 

 
Nun zieht der Einzelhandelsverband Edeka mit dem nicht weniger (unfreiwillig) komischen Video "Praktikum bei Edeka" nach.
 
 
Neben dem Praktikanten-Rap scheint es aber noch eine weitere neue Kategorie zu geben: Den Azubi-Rap. Erst kürzlich hat rap.de vom "Wurst-Rap" zweier Reichelt-Azubis von der Fleischertheke berichtet (News: Wurst-Rap feiert Premiere). Möglicherweise muss der Azubi-Rap als die fortgeschrittene Variante des Praktikanten-Rap begriffen werden.

Musikalisch ernstzunehmen ist natürlich keines der drei Videos. Bemerkenswert aber, dass deutsche Unternehmen, die sich seit Jahren über einen Mangel an qualifizierten Auszubildenden beklagen, offensichtlich der Meinung sind, bei der jungen Generation mit Rap-Videos als glaubwürdig wahrgenommen zu werden. Ob diese Strategie funktioniert? Demnächst nachzulesen in der Statistik des Bundesamtes für Arbeit und Soziales unter "Jugendarbeitslosigkeit"…