Kürzlich hatte MoTrip im rap.de-Interview eine Lanze für die Majorlabels gebrochen. (rap.de berichtete) und erklärt, Indielabels hätten mehr versucht, ihm dreinzureden als der Major Universal, bei dem er unter Vertrag steht.
Nun hat Fler, der MoTrip bekanntlich ganz gerne auf seinem Imprint Maskulin gesignt hätte, ebenfalls im rap.de-Interview erklärt, die Majors wüssten nicht, wie sie mit jungen Künstlern umzugehen hätten. "Die Garantie, ich bin jetzt bei einem Major, ich bin jetzt krass, die gibt es nicht mehr. Wenn die wenigstens Eier hätten und einem Rapper direkt ins Gesicht sagen würden, was sie an ihm scheiße und was sie an ihm gut finden, änder das oder es wird nicht laufen. Aber das machen sie nicht. Sie lassen die Leute machen und gucken mal, was sich entwickelt." Fler war selbst nach der Auflösung von Aggro Berlin eine Zeit lang bei Universal unter Vertrag gewesen. "Neffi war mein A&R. Er hatte Azad. Azad lief nicht. Er hatte Kat. Kat lief nicht. Er hatte Doreen. Doreen lief nicht. Es gibt keine Garantie, will ich damit sagen."
Neue Künstler hätten oft Angst, nicht akzeptiert zu werden, meinte Fler. "Die signen bei großen Labels, weil sie denken, die kaufen ihnen die Akzeptanz oder stärken ihnen den Rücken. Unterbewusst ist das einfach nur Unsicherheit. Neue Künstler denken, dass ein großes Label ihnen das erkaufen kann. Die Labels sind natürlich auch Wichser, die wollen genau das den Leuten immer vermitteln. Komm zu uns – wir regeln alles für dich. Dabei können die gar nichts mehr regeln, die Zeiten sind längst vorbei."
Und mit einem weiteren vermeintlichen Irrtum räumte Fler auf. "Man hat ja nicht Erfolg in einer Musikbranche, wenn man der beste Musiker ist. Ich bin lange nicht der beste Rapper, interessiert mich auch gar nicht. Ich will gar nicht der beste sein."
Wie man stattdessen erfolgreich ist, was maskulin bedeutet, wie man sich mit Rap selbst motivieren kann und worauf es im Leben sonst so ankommt, erzählen Fler und Silla im ausführlichen Interview mit rap.de – ab heute nachmittag.