Aus dem achten Stock des Berliner Nhow-Hotels am Ufer der Spree hat man eine unglaublich schöne Aussicht. Das Interesse der Schar von Reportern, die sich gestern Abend dort versammelt hatten, galt jedoch weniger dem Sonnenuntergang, sondern vielmehr dem neuen Album von Fler und Silla, "Südberlin Maskulin 2", das diese dort höchstpersönlich vorstellten.
Der erste Eindruck: Nicht nur das Cover, auch der Sound auf dem zweiten Teil von "SBM" orientiert sich sehr stark an US-amerikanischen Vorbildern. "Das ist man von Fler ja gewohnt", kommentierte niemand anderes als ebendieser selbst diesen Umstand. Die meisten Beats, produziert von Ilan, Djorkaeff und Beatzarre bewegen sich im oberen BpM-Bereich und marschieren angriffslustig nach vorn. Offenbar hat man hierbei durchaus Wert auf Clubtauglichkeit gelegt.
Die Texte bewegen sich irgendwo zwischen "Lass dich nie unterkriegen", "Glaub an dich, egal, was andere sagen" und "Guck mal, was wir da Schönes haben". Vieles dreht sich darum, den Zuhörer zu motivieren und aufzubauen, wie bereits die erste Single "Pitbull" bereits andeutete.Natürlich spielt auch der Battle-Gedanke eine tragende Rolle auf "SBM 2". Ein Maskulin-Album wäre kein Maskulin-Album, wenn gewisse Sportsfreunde aus dem Rheinland nicht ihr Fett wegbekämen.
Auf der anderen Seite zollen die Jungs ihren Vorbildern Respekt und erklären, welche Berliner Rapper sie beeinflusst haben (Die Sekte und Bushido). Und sogar ein Song für die Ladys hat sich aufs Album geschlichen. "Der Herzschmerz ist auf Sillas Mist gewachsen, ich würde sowas niemals machen", kommentiert Fler den Song grinsend.
Auch zur bevorstehenden Deutschland-Tour äußerten die beiden sich. Ein Kollege fragte, ob geplant sei, eine Live-Band mitzunehmen. Dieser Idee zeigten sich die Jungs durchaus nicht abgeneigt. Sillas Einwand "Aber in einem Monat beginnt doch schon die Tour!" konterte Fler mit dem nicht ganz ernstgemeinten Vorschlag "Na, entweder kaufste die 'ne neue Uhr oder wir spielen mit Live-Band."