Yassir immer noch in Marokko

Im vergangenen Sommer hatte der Frankfurter Rapper Yassir noch die Hoffnung geäußert, bald in seine Heimatstadt am Main zurückkehren zu können (rap.de berichtete). Bisher hat sich diese nicht erfüllt. Yassir war im August 2009 nach dreieinhalb Jahren aus dem Gefängnis entlassen und im Dezember 2009 nach Marokko abgeschoben worden (rap.de berichtete). Verurteilt worden war er wegen Drogenhandels mit ca. 30 kg Haschisch. Trotzdem steht im April ein neues Album von Yassir an.

Der Titel des Albums wird "Wenn der Schmerz spricht" lauten. Dazu erklärte Yassir gegenüber rap.de: "Schmerz hat eine Stimme, Trauer soll man zum Ausdruck bringen – eben das wollte ich musikalisch ausdrücken. Ich bin ein Mann, der viel erlebt hat und davon erzähle ich, ich bringe mein Innerstes auf den Beat. Es wird weniger vom Knast erzählt. Ich will mit diesem Album der Jugend die Augen öffnen will, ihr sagen was man unterlassen sollte, um nicht so in der Scheiße zu sitzen. Eine Art Lehrer, der durch seine eigenen Erfahrungen spricht."

Entstanden ist dies unter stark erschwerten Bedingungen, wie er gegenüber rap.de erklärte. "Ich frag mich selbst, wie wir das zustande bekommen haben. Ich musste alles viermal aufnehmen, da der Qualitätsstandart in Marokko sehr mies ist. Wenn man so weit weg ist und etwas für Deutschland produziert, ohne viel Geld und mit wenig Hilfe, dann macht es das schwierig. Aber ich bin klar gekommen. Ich arbeite, ich rappe, ich bin auf der Lauer und ich
habe doch einige helfende Hände in Deutschland ohne die dieser Wunsch nur ein Traum geblieben wäre. Marokko bis Frankfurt und Frankfurt bis Marokko – es funktioniert.
"

Obwohl sich seine Hoffnung auf eine Rückkehr nach Deutschland bisher nicht erfüllt hat, gibt es noch einen Lichtstreifen am Horizont. Derzeit hofft er, wenigstens im Januar 2013 für drei Monate nach Frankfurt kommen zu dürfen, um dort Besuchszeit mit seinen Söhnen verbringen zu können.