Zahlreiche Songs und Zeilen sind ihr gewidmet – der Duffle Bag. Alle haben sie eines gemeinsam: In jedem Szenario ist sie prall mit Scheinen gefüllt. Die Tasche gilt als Statussymbol für durch kriminelle Machenschaften erlangten Reichtum, ist gerade im Rapgame also perfekt aufgehoben. Es gibt schließlich mehr als genug Rapper, die vorgeben, ihre Solvenz steuerfreien Wegen zu verdanken.
Benannt wurde die Tasche nach der belgischen Stadt Duffel, in der der charakteristische Stoff hergestellt wurde. Klingt wenig kriminell, zumal die meisten Duffle Bags heute synthetischer Natur sind. Auch die Historie als Standard-Ausrüstung beim US-Militär hat wenig mit dem Rap-Kontext zu tun. Der ist viel weniger abwegig oder komplex, als man zunächst vielleicht vermuten mag.
Wie zu erwarten, ist die symbolische Funktion der Duffle Bag im Drogenmillieu entstanden. Man stelle sich nur die Abwicklung eines größeren Geschäfts vor. Grämmchen im dreistelligen Bereich wechseln den Besitzer im Tausch gegen eine hohe Summe. Da wird natürlich kein Scheck ausgeschrieben und auch in zu großen Scheinen entlohnt zu werden, könnte Probleme mit sich bringen. Dementsprechend nimmt das Volumen der Zahlungsmittel deutlich mehr als eine Hosentasche in Anspruch. Eine Walmart-Tüte wäre für mehrere durchschnittliche Jahresgehälter aber vielleicht auch kein adäquates Behältnis.
In so eine Sporttasche hingegen passen dann doch einige Moneten rein. Reißverschluss und der Inhalt ist nicht mehr ersichtlich. Herausfallen kann auch nichts. Reißverschluss auf und man kann sich ohne unnötige Nebentaschen einen direkten Eindruck vom Moneyrain verschaffen. Und so ist es Gang und Gäbe, die Entlohnung für hoher dotierte Einkäufe unter der Hand in so einer schlauchförmigen Tasche zu übergeben.
Kein Wunder also, dass Songs wie „Duffle Bag Boy“ von Playaz Circle und Lil Wayne genau diese zwielichtigen Gestalten Beschreiben, Tony Yayo in „Gucci Duffle Bag“ das prestigeträchtige Utensil anpreist und Hustensaft Jüngling – in Anlehnung an seine US-Vorbilder – der Tasche ebenfalls einen Song widmet. Ebensowenig überraschend, dass etwa Haftbefehls Streetwear-Label Chabos Duffle Bags anbietet.
Geheimtipp: Der Verwendungszweck bleibt dem Besitzer selbst überlassen – wenn man gerade kein riskantes Geschäft abschließt, ist das Teil nämlich auch verdammt praktisch.
Die Chabos Duffle Bag gibt’s hier: