„Das Amargeddon ist nah. Was habe ich gerade gesagt? Vergiss es, das Amargeddon ist da!“ Der Optik Youngstar Amar kommt mit seinem ersten Solo-Release an den Start. Bisher war er auf etlichen Optik Releases vertreten und vor allem durch Battlelinies aufgefallen, die in seinem unverkennbaren Flow die Erwartungen auf sein Debütrelease erhöhten. Nun heißt es endlich „Cho! Hier habt ihr eure Mixtape“
„Rap ist mein Leben, mein eigener Film…“ Schon im Intro wird man durch die zusammen geschnittenen Lines positiv auf die folgende Stunde Spielzeit eingestimmt. Und schon startet der Film mit einer reichlichen Portion Battlelines, die man von „Optiks Strassengewissen“ sicherlich auch erwartet. Amar zeigt aber auch eine neuere Seite von sich, indem er Storytellingtracks und Tracks mit Tiefgang präsentiert, die sich mit ernsteren Themen auseinandersetzen, so wie z.B. in "6 Fuss tief" oder "Produkt des Systems" feat. Sinan & I.G.O.R.
Bei seinem ersten Release hat es sich Amar nicht nehmen lassen seine Jungs aus Müllheim Servo, Midy Kosov und Son Saifa mit auf die Platte zu holen, um mit ihnen meist ihre Stadt und sich selbst abzufeiern. Wie bei einem Optik Release zu erwarten, ist die Optik Crew ebenfalls vertreten. In Form von: „Hier sind Caput und Amar – Ihr seid kaputt und am Arsch“ wird ein typischer Battletrack abgeliefert. Mit Battlelines, jedoch in melodischer Form lässt Amar mit Ruhrpottking Ercandize die "Engel singen" und King Of Rap Kool Savas ist gleich auf drei Tracks mit gewohnt guten Lines vertreten.
Amar überzeugt nicht nur durch sein Talent als Rapper sondern auch als Produzent, denn nahezu alle Tracks sind höchstpersönlich von Amardeus produziert. Die oft sehr düsteren Beats sind für die vorwiegend melancholische Stimmung gut gewählt und auf jeden Fall Mixtapetauglich.
Ein gelungenes Erstlingswerk, welches übrigens von DJ Nicon gemixt wurde, lässt gut erkennen was von Amar auf Albumlänge zu erwarten ist. Mit zu den Highlights zählt sicherlich die Fortsetzung von "Manche Leute" des Optik Takeover Samplers, ebenso wie "Bruderliebe", "107 Sirenen" oder "Am Arsch". Ansonsten lassen sich viele gute Ansätze erkennen, die durchaus ausbaufähig wären, jedoch auf dem Mixtape im wahrsten Sinne etwas zu kurz kommen.