Frauenarzt hat in den letzten Jahren zusammen mit Manny Marc als Die Atzen eher für positive Partystimmung gesorgt. Mit seinem neuen Soloalbum „Mutterficker“ ist die Schonzeit aber endgültig vorbei. Wie bereits vom Doktor selbst angekündigt, wird das Comeback ausgesprochen hart ausfallen. Das betrifft die Sprache, aber auch die Musik, bei deren Produktion Arzt selbst seine Finger mehr als nur ein bisschen im Spiel hatte.
An seiner Haltung hat sich seit der Gründung der legendären Graffiti-Crew Berlin Crime und dem Südberliner Bassboxxx-Label zu Beginn des Jahrtausends wenig bis nichts geändert. Wer das nicht glauben mag, sollte sich den Artikel durchlesen, den Oliver Marquart seinerzeit, Anfang 2003, für das kleine Magazin mkzwo geschrieben hat. Der heutige rap.de-Chefredakteur war damals der allererste, der den sagenumwobenen Tempelhofer Gynäkologen zum Gespräch bat. Wer wäre also besser geeignet, um ihn nun über sein Comeback, seine Zeit mit den Atzen, seine Crew, seine Meinung zu Trap und anderen aktuellen Deutschrap-Entwicklungen sowie natürlich seinem neuen Album „Mutterficker“ zu befragen? Eben. Keiner. Ein ausführliches Special über BC, also Berlin Crime, folgt übrigens bald.