Siamak heißt der junge Mann, mit dem ich mich heute auseinandersetzen darf und laut Albumtitel ist er der „Pimp Of Persia“. Aha. Auf dem Cover versteckt sich ein junges Gesicht hinter einer großen Sonnenbrille und mit dem Basketball-Jersey, das er trägt, soll das Ganze vermutlich in Richtung Westcoast gehen. Dem Beipackzettel entnehme ich, dass Siamak ein talentierter Freestyler ist, wovon ich mich live selbst schon überzeugen konnte. Aber genau das ist auch schon ein guter Ansatzpunkt, um ins Geschehen einzusteigen. Der Rap- und Rhyme-Style, der sich durch das gesamte Album zieht, erinnert sehr stark an die Attitüde eines versierten Freestylers. Das wird einerseits am Flow deutlich, also an der Art und Weise, wie er sich im Beat bewegt, andererseits durch die Art von Reimen. Es sind genau jene Rhymes, die er verwendet, die aus der schöpferischen Kraft des Moments entstehen, also aus dem Stehgreif. Besser kann ich es nicht umschreiben. Ist aber wahrscheinlich auch nicht unbedingt nötig, weil dieser Punkt nur auffällt, wenn man sich die Scheibe analytisch anhört. Die Themen: Ich vermute, es wurde tatsächlich ein gewisses Westcoast-Konzept verfolgt. Es geht um Siamak, Bitches, seine Homies, Bitches, Party, Alkohol und nicht zu vergessen „Bitches Auf Klassenfahrt“. Darüber hinaus findet die übliche Selbstbeweihräucherung statt. Diese ist, meiner Meinung nach, teilweise etwas zu dick aufgetragen und wirkt besonders an den Punkten, bei denen es darum geht, was für ein Womanizer er ist und wie weit er allen anderen voraus wäre, unglaubwürdig.Ein Anspieltipp ist auf jeden Fall der Song „Yes-Sia“. Die Hook macht Spaß, die Lyrics gehen in Ordnung. Auch dafür, dass Siamak ein Feature mit Afu-Ra auf seinem Album hat, muss man ihm Probs geben.Insgesamt fehlt mir bei dem Album allerdings noch etwas Reife und Ausgewogenheit. Es bleibt an der Oberfläche und lässt jeglichen Tiefgang vermissen. Teilweise finde ich es sogar leichtfertig, wenn man Zeilen bringt wie: „…jeder von euch Fickern hätte eher in die Flut gehört“. Diese Punchline brauche ich nicht weiter zu kommentieren. Siamak ist kein schlechter Rapper und was ich zu bemängeln habe, ist nicht auf fehlende Skills oder dergleichen zurückzuführen, sondern eher auf den Charakter dieses Produkts. Deswegen bin ich auch darauf gespannt, wie er wohl sein nächstes Album gestalten wird und werde es mir dann gerne wieder anhören…