Grunert – Grunert

Eine Platte, die mit einem Q-Tip-Zitat beginnt und mit einem Bonus-Track endet, der so freaky ist, dass einem die Worte fehlen, kann eigentlich nicht schlecht sein? Stimmt! Und was in den knapp fünfundvierzig Minuten dazwischen auf dem Debüt-Album von Grunert geschieht, ist auch nicht von schlechten Eltern. Ninja Tune-Musik aus Deutschland! Klingt unglaublich, ist aber so. Hier wird alles ausprobiert, hier ist alles erlaubt.

Zwischen smoothen Jazz-Tracks – verfeinert mit einer Prise Pop – und vertrackten Arrangements, die man schlichtweg als genial bezeichnen muss, bewegt sich Grunert immer auf der sicheren Seite, nie das Ruder aus der Hand gebend, am ehesten vergleichbar mit dem letzten Kid Koala-Longplayer. Einhundert Prozent Kopfmusik, für wirklich jeden Moment.Erschreckend dabei ist, dass Grunert erst vierundzwanzig Jahre alt und dies sein erstes Album ist.

Stichwort Ninja Tune: Erschienen ist diese Platte bei Hong Kong Recordings, deren Releases ebenso abgezählt sind – Grunerts Album ist hier die Nummer sechzehn. Ein weiterer Pluspunkt hierbei sei noch erwähnt: Hier sind Comics eng mit der jeweiligen Musik verbunden, im Falle von Grunerts Album durch ein geniales Artwork von 56k.

Vielleicht war die Idee mit der Radioquote für deutsche Musik ja gar nicht so schlecht, wenn so etwas dabei herauskommt. Nur dass der Radiosender, der diese Musik spielt, erst noch geschaffen werden muss&