RapPlus ist ein Projekt des Berliner Labels Artikulabor. Der Sampler vereint Rapper aus Berlin und ganz Deutschland. Ins Leben gerufen wurde dieses Projekt vom Ex-Spreepatienten DOA21, der mit seinem Beitrag „Die Straßen sind wir“ auch in visueller Form in Erscheinung tritt – für sein Video kann derzeit auf Viva Plus abgestimmt werden. RapPlus gibt es aber nicht nur auf Viva Plus, sondern auch auf diversen Veranstaltungen quer durch die Rapublik, bei denen die RapPlus-Aktivisten ihre Tracks zum Besten geben.Der Sampler trägt den Untertitel „Das Beste der deutschen Rap-Szene“ – eine klare Ansage, die es erst mal zu untermauern gilt. Das Tracklisting umfasst 19 Tracks und den Opener liefern Gin & Mic Wrecka aus dem Hause PX Records, gefolgt von Kimoe & Harris – Dancehall Kimoe trifft auf Dirty Harry, und zusammen bringen sie mit ihrem Partytrack die Hütte zum kochen.
Vertreten sind alle Stilrichtungen: Die Ostblokker Dra-Q & Jamie White sind eher battlemäßig am Start, ebenso die Jungs von der Berliner Takt & Ton Crew, die sich über „Freaks & Pros“ auslassen. Neben Rap haben sich aber auch einige Dancehall Riddims unter die Songs gemischt. Bei der Auswahl der Stilrichtungen ging es nämlich vor allem um eins: Hauptsache es rockt! Das dies nicht nur auf straighte Raptracks zutrifft, beweisen Rebel One ebenso wie P.R. Kantate mit seinem sozialkritischen „Amt ab“. Was die Interpreten angeht, ist auf diesem Sampler ein gewisses Gefälle zu erkennen. Von wirklich bekannten Namen über Underground-Größen bis hin zu bislang eher unbekannten MCs. Schlecht einzuordnen ist dabei der schon fast in Vergessenheit geratene Scu. Ihn sollte man noch aus Tagen kennen, in denen Rap noch groß war. Seine Präsenz zählt sicher zu den Überraschungen, sein Beitrag sicher zu den Besseren.
Neben Highlights gibt es auf diesem Sampler auch weniger gelungene Tracks, die sich dazwischen gemogelt haben. Aber so ist das eben meistens bei Samplern: Verschiedene Styles und für jeden was dabei. Bekannte MCs wie Harris oder Charnell liefern exklusives Material, und etablierte Underground-Crews wie Hecklah & Coch, Extra Ordinär oder Takt & Ton zeigen eine Momentaufnahme. Und das ist es im Grunde auch, eine Momentaufnahme der deutschen Rap Szene! Ohne die großen Namen – einfach ein Sampler mit „Freaks“ und „Pros“. Ein gutes Projekt, das supportet werden sollte, denn eine Plattform haben diese Acts allemal verdient.
