„Amerikaz Nightmare“ heißt das neue Studioalbum von Mobb Deep, die nach vier Longplayern auf dem legendären Loud-Label nunmehr über Jive veröffentlichen. Elf Jahre ist es mittlerweile her, dass Havoc und Prodigy 1993 mit „Juvenile Hell“ (damals noch auf 4th & Broadway) ihr Debüt releasten, und der Welt das erst Mal über das Street Life in ihrem Queensbridge Housing Project berichteten. Während „Juvenile Hell“ für ihre Verhältnisse kommerziell noch recht bescheiden ausfiel, gelang ihnen der internationale Durchbruch zwei Jahre später mit „The Infamous“ auf Loud. Spätestens auf dem 96 erschienenen „Hell On Earth“ hatten sie ihr Gangster-Image auch visuell perfektioniert und mit und von diesem Image leben sie seit jeher.
Getreu dem Motto „Never Change A Winning Team“ sind die beiden auf „Amerikaz Nightmare“ nun im Stile von Polizeifotos abgebildet, während das Booklet versucht, die Story ihrer Ergreifung zu erzählen. Sicher wird es eine Menge Leute geben, die positiv finden, dass Mobb Deep sich treu geblieben sind. Bei mir überwiegt jedoch der Eindruck, dieselbe Geschichte zum nunmehr sechsten Mal auf weitgehend unveränderte Art erzählt zu bekommen.
Nach wie vor kommen von Havoc, der den Großteil des Albums produziert hat, die hypnotisch, melancholisch, düsteren Beats, wie etwa bei „Get Me“ (der Littles & Noyd featured), „Dump“ (feat. Nate Dogg) oder dem Titeltrack „Americaz Nightmare“. Lyrisch geht es nach wie vor um Geld, Frauen, Mord und Totschlag und so kommt Abwechslung in erster Linie noch durch die Gastproduktionen vom Alchemist, der das für die Platte ungewöhnlich warm klingende „Win Or Lose“ beisteuerte, und von Kanye West, der „Throw Your Hands“ mit einer Prise mehr Funk ausstattete, als er Havocs Produktionen innewohnt.
Trotz anderer Positivausnahmen wie „Flood The Block“ keine wirklich zwingende Platte.