Ein “alter Hase” im Geschäft, so würde man Ramm:ell:zee wohl heutzutage bezeichnen. Und tatsächlich ist er bereits seit Ende der 70er als Musiker und Writer tätig und hat die Geburt von HipHop quasi hautnah miterlebt.
Genau hier kann man auch die Parallelen zu seinem aktuellen Longplayer „The Bi-Conicals Of…“ ziehen. Was ist HipHop in 2004? Wenn man sich auf das Geburtsjahr 1981 einigt, feiert HipHop dieses Jahr seinen 23. Geburtstag, und wie auch in anderen Musikrichtungen zuvor geht die aktuelle Entwicklung in Richtung Reflektion.
Was kann HipHop heute noch bewirken? Wie weit kann man gehen? Wie sieht die Zukunft aus? Für Ramm:ell:zee liegt die einzig richtige Antwort im Angriff – ohne Rücksicht auf Verluste. Gleich der erste Song ist ein derartiges Monstrum von einem Song, dass selbst der hartgesottenste anfangs schlicht überfordert sein wird. Melodie? Nur was für Weicheier! Eine echte Hook? Nicht hier!
Gegen so viel Hass auf die aktuelle Entwicklung im HipHop sieht sogar Freddie Foxxx blass aus. Zum Ende hin verliert Ramm:ell:zee ein wenig den Faden und verliert sich im völligen Wahnsinn seiner Beatmonster (bei anderen Artists auch „Song“ genannt).
Ich kann Menschen verstehen, die dieses Album in höchsten Tönen loben, und auch die, die nichts damit anfangen können. Im Endeffekt muss jeder für sich selbst entscheiden. Mit ein bisschen Geduld und viel Aufmerksamkeit wird man von diesem Album mit einer Fülle an Ideen und jeder Menge Liebe zum HipHop belohnt.
Ende der 70er stellte Punk die Welt des Rock auf den Kopf, danach verschwand Rock für ein ganzes Jahrzehnt in der Versenkung. Mal sehen, wie es HipHop ergehen wird.