So, da ist es nun soweit: Während sich ein Teil der TurntableRocker wieder dem Rap-Geschäft in Form der Fantastischen Vier zuwendet, wandert Thomilla (wieder) auf Solo-Pfaden. Hat er ja schon mal gemacht, war im Jahr 2000, hieß Genuine Draft und brachte uns viele Leute wie etwa Joy Denalane oder Gentleman näher. Hatte auch viel mit HipHop zu tun.
Doch im Jahr 2004 ist alles anders, nicht dass es weniger Gäste als auf dem Vorgänger gibt, hier heißen sie einfach anders. Und sie machen mit Thomilla andere Musik. Logisch, das geht sehr stark dahin, wo die TurntableRocker sich bewegen. Also auf die Tanzfläche und das mit starkem Hang zum Pop. So zum Beispiel I Cee You feat. Billy Allen, irgendwo auf dem Weg in die 80er, aber eben im heutigen Gewand. Besagter Billy Allen liefert seinen eintönigen, dadurch aber eingängigen Beitrag (I See You/ You Turn Me On). Hm.
Ein bisschen gerapped werden darf dann auch: Ayak in Freaky Girl. Den meisten wohl aus dem Fernsehen bekannt, muss man also nicht viel sagen. Ebenfalls eingängiger Refrain, funktioniert bestimmt gut auf der Tanzfläche.
Richtig ohne Gäste kommt Thomilla nur auf Ping Pong aus, grooved schon ganz nett, enthält viele Synthie Sounds. Und das ist wohl auch das Rezept: auf Samples wird verzichtet, selber einspielen ist die Devise. Da dürfen die TurntableRocker natürlich nicht fehlen, so ist I Heard You Were Dead eine Produktion zusammen mit Herrn Beck.
Ebenfalls dem Synthie- Konzept treu bleibt die Nummer On My Mind feat. David Whitley, besagter Bezug zum 80er-Pop kann auch hier nicht verleugnet werden. Funktioniert oft alles nach selbem Muster: eingängige Beats, darauf eingängiger Gesang. Richtig Spannung kommt da für meine Begriffe selten auf. Auch nicht auf der Nummer Not Satisfied mit – man höre und staune- DJ Tonka. Jetzt kann man natürlich sagen, es sei leicht, so ne Scheibe zuhause anzuhören und dann zu schreiben: Alles Mist!. Doch so einfach will man es sich dann ja doch nicht machen. Okay, es ist also Popmusik, mit Sicherheit auch nicht die Schlechteste. Damit kann man sich ja abfinden. Und wenn man das mag, ist man mit dieser Scheibe auf der richtigen Seite.
Doch stellt sich für mich die Frage: Was unterscheidet dieses Ding jetzt von anderer Popmusik aus dieser Richtung? Da fehlen mir eben die Antworten und vor allem etwas Eigenes.