Amp Fiddler kommt aus Detroit. Natürlich gilt das nicht nur für ihn. Auch Jay Dee a.k.a. J Dilla kommt von dort, vergleiche Welcome 2 Detroit auf BBE. Abgesehen von ihrer Hometown teilen die beiden vor allem ihre Leidenschaft für Musik, und so war es mehr oder minder unvermeidlich, dass sich die beiden irgendwann über den Weg laufen. Da Amp Fiddler ein gutes Stück älter ist als Jay Dee, hatte er ihm einiges zu erzählen. Beispielsweise von seiner Arbeit als Keyboarder für George Clinton und Parliament in der Zeit von 84 bis 96 oder seinen tasteninstrumentalen Beiträgen für Stücke von Künstlern wie Jamiroquai, Brand New Heavies oder Money Mark, der seinerseits ja für seine Zusammenarbeit mit den Beastie Boys bekannt ist. Die Legende geht dabei sogar so weit, dass Amp Fiddler Jay Dee als erster in die Arbeit mit Samplern eingeführt haben soll&
Wie dem auch sei, Amps eigener Sound stammt zwar nach wie vor in einigen Fällen noch aus der MPC, ist unterm Strich aber weniger für HipHop-Puristen, als eher für die D´Angelo-Fraktion komponiert. Das gilt auch für Tracks wie You Play Me, auf dem es auch zu einer Kollabo mit Jay Dee kam, der darauf für das Drum-Programming zuständig war. Unterm Strich zeichnet sich die Platte also in erster Linie durch soulige Tunes aus, auf denen der Meister zumeist auch selbst als Vocalist zu hören ist. Das Spektrum reicht dabei von beschleunigten, dancefloortauglichen Songs wie superficial und dreamin´ bis zu den ebenfalls vertretenen Schmuseschnulzen wie unconditional eyes. Ob man so was mag, ist natürlich Geschmacksache. Objektiv ungünstig ist für den Sohn Detroits jedenfalls, dass seine Platte mehr oder minder zeitgleich mit Virgin Ubiquity von Roy Ayers erscheint, und er im Vergleich mit dem Altmeister unweigerlich den Kürzeren zieht. Das hat allerdings nicht viel zu sagen, denn wer würde das nicht. Für Amp Fiddler gilt: Bitte auschecken und selber ein Bild machen.