Der finnische Blogger Eric hat die Reimtechnik von 94 englischsprachigen Rappern empirisch untersucht und statistisch analysiert. Mithilfe eines selbst entwickelten Algorithmus, den er Raplyzer taufte, wurden die Vocal- und Klangsequenzen in den Lyrics der Probanden analysiert und auf ihre Phonetik hin transkipiert. So wurden die einzelnen Songs Wort für Wort gescannt und und jede Zeile auf die längste aufeinander abgestimme Vocalabfolge untersucht. Klartext: Der Algorithmus prüft, wie viele Reimsilben jede Zeile hat. Durch einige Verschärfungen, etwa dass die Hook nicht gewertet wird, auch Intros, Skits o.Ä. ausgeschlossen sind, wird das Ergebnis präzisiert und ein Mittelwert, der sogenannte Reimfaktor, ermittelt.
Aber genug technisches, kommen wir zur Technik. Du verstehst schon. Die Spitze, mit einem Reimfaktor vor 1187, belegt Wu-Tang Clan-Mitglied Inspectah Deck, der für seine Reim-Vernarrtheit bekannt ist. Der zweite Platz, ebenfalls nicht überraschend, wird mit sieben Punkten weniger von Rakim belegt. Rakim, oft als der God-MC bezeichnet, revolutionierte HipHop Ende der ’80er Jahre – unter anderem durch seine hervorragende Technik. Als einer der Ersten experimentierte er mit der Anzahl der Reimsilben und variierte seine Pattern, reimte also nach unterschiedlichen Schemata, etwa Binnen- und umarmende Reime, statt nur das Zeilenende zu reimen. Rakims Reimtechnik war ein Vorbild für alle Nachfolgenden Rapper – ob sie wollten oder nicht. Wie nun empirisch nachgewiesen ist sie auch heute noch hervorragend.
Natürlich sagt eine gute oder schlechte Reimtechnik nichts über die Qualität der Musik eines Künstlers aus. Ebenso wenig wie der Umfang des Vokabulars, zu dem es ebenfalls kürzlich eine Statistische Erhebung gab.
Hier gelangt ihr zur vollständigen Untersuchung.