Death Row Investoren flüchten

Manche Dinge sollen wohl einfach nicht funktionieren. Nachdem Death Row, ein Label mit durchaus legendärer Veröffentlichungs-Vergangenheit, bereits vor dem Ruin stand, sollte unter der Führung der neuen Chefin Lara Lavi alles besser werden. Eine nicht unwesentliche Rolle bei der Rettung der Firma spielte auch die Finanzspritze der New Solutions Capital Group. Ganze 18 Millionen US-Dollar pumpten die Kanadier in das Musikunternehmen, nun wollen die edlen Spender allerdings so schnell wie möglich wieder aus dem Geschäft aussteigen.

Erste Auseinandersetzungen mit der Death Row Chefin Lavi gab es bereits im November vergangenen Jahres. Ihr Vorwurf: Die Investoren würden mit den Vermögenswerten des Labels betrügerische Geschäfte betreiben. (hier nachzulesen) Zwar erwirkte sie eine einstweilige Verfügung gegen New Solutions, einem Bericht des "Wall Street Journals" zufolge wurde sie jedoch kurz darauf von ihrem Posten abgezogen.

Das bedeutet, dass die absolute Entscheidungsgewalt nun bei der kanadischen Investorengruppe liegt, die sich diese Bürde offensichtlich aber nicht aufhalsen will.
Laut einem Wall Street Journal Blog suchen die Verantwortlichen verzweifelt nach Investoren, die ihnen ihre Anteile an der Plattenfirma abkaufen. Robert Thompson von New Solutions bestätigte in einem Interview mit "Canadian Business" das Anliegen der Gruppe, baldmöglichst aus dem Geschäft auszusteigen, und sprach davon, dass die Dinge bei Death Row aus dem Ruder gelaufen seien.

Die letzte Negativnachricht für das Label war übrigens, dass Ex-Signing Dr. Dre seine ehemalige Release-Heimat verklagte. Grund dafür sind ausbleibende Tantiemen-Zahlungen für seinen Meilenstein der US-Rap Geschichte, das 1992 erschienene Album "The Chronic". (wir berichteten)

Richtig gut läuft es hingegen aber wohl für Jim Jones. Der widmet sich nach seiner maßgeblichen Beteiligung am Dipset-Movement nun anderen Betätigungsfeldern und gibt sein musikalisches Wissen an die nächste Generation weiter. In Rahmen eines Interviews mit "Rap Radar" sprach er darüber, zukünftig an einer New Yorker High School als Musiklehrer zu fungieren. Der Rapper freue sich bereits sehr auf sein Pauker-Dasein und versprach gut gelaunt, sehr lustigen aber auch informativen Unterricht abzuhalten.

"It’s definitely going to be fun. I [will] have to go home the weekend before and write out my lessons. This will be the funniest class you can go to and shit but you gonna learn a lot."

Offiziell bestätigt, ist sein achtwöchiges Bildungs-Engagement zwar noch nicht, der Musiker ist aber frohen Mutes, dass sein Vorhaben vorbehaltlos durchgewunken wird.

Hier das Video zum Interview: