Wie rap.de berichtete gab es am Montag, einen Tag vor Beginn des Prozesses gegen die Berliner Rapper Blokkmonsta, Uzi und Schwartz, erneute Hausdurchsuchungen. (News vom 09.06.08)
Vorgestern fiel dann das Urteil, in dem bislang einzigartigen Fall in der deutschen Rapszene. Das Amtsgericht Tiergarten in Berlin befand die drei angeklagten Rapper wegen Gewaltdarstellung, Volksverhetzung, Störung des öffentlichen Friedens, Beleidigung und Bedrohung für schuldig. Die Anklage wegen illegalem Waffenbesitz wurde hingegen fallen lassen, da es sich bei den damals beschlagnahmten Schusswaffen um Attrappen handelte.
Kurz vor Prozessbeginn erklärte Björn D. (Blokkmonsta): "Wir wollten damit mehr so auffallen…Wir waren ja total unbekannt, wir waren ja ein Niemand." Der Produzent und Rapper wurde zu zehn Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro verurteilt. Es ist nicht auszuschließen, dass auf Grund der weiteren Razzien noch ein Ermittlungsverfahren gegen ihn folgt. Seine Labelkollegen kamen mit geringeren Strafen davon. Thomas M. alias Uzi bekam eine sechsmonatige Bewährungsstrafe, muss 40 gemeinnützige Arbeitsstunden ableisten und an einem Anti-Gewaltseminar teilnehmen. Da der 26 Jährige Schwartz nur in einem der beschlagnahmten Songs mitgewirkt habe, wurde er lediglich zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Rapper muss 1350 Euro zahlen.
Die Richterin nannte die Musik der Hirntotrapper „Futter und Nahrung für Amokläufer, die in ihren Gewaltfantasien angestachelt werden.“. Das Verfahren sei ein Präzedenzprozess, eine Warnung für alle die sich mit ähnlichen Texten vorm heimischen Computer sicher fühlen würden. Der zuständige Staatsanwalt, der laut einem Zeitungsbericht in seiner Freizeit gerne Eminem hört, bezeichnete das Label als „gefährlich“ und sprach von einer neuen Qualität, was die Geschmacklosigkeit und Gewalttätigkeit der Texte angehe. Besonders Björn D., bewege sich auf dünnem Eis.
Wie der stern berichtet, soll sich Blokkmonsta bereits in psychotherapeutischer Behandlung befinden und Raphael B., bekannt als Schwartz, hat sich angeblich schon mit einem Brief bei Monica Griefahn für die Beleidigungen und Drohungen entschuldigt.
Bislang gibt es aber noch keine Stellungnahme von Hirntot Records, denn solange das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, dürfen sich Blokkmonsta und Co. nicht zu dem Schuldspruch äußern.