Dike Uchegbu, früher unter seinem Vornamen als Rapper aktiver Wittener, verklagt die Bundespolizei wegen angeblicher Diskriminerung und Racial Profiling. Das berichtet der WDR.
Auslöser war eine Kontrolle Uchegbus durch Polizisten am Bahnhof Bochum. Unter dem Verweis auf nordafrikanische Zuwanderer und Flüchtlinge aus Syrien sei er aufgefordert worden, sich auszuweisen. Laut Paragraph 22 des Bundespolizeigesetz kann die Polizei zur Verhinderung unerlaubter Einreise jede Person kurzzeitig anhalten, befragen und verlangen, dass mitgeführte Ausweispapiere zur Prüfung vorgezeigt werden.
Die Bundespolizei beharrt darauf, dass Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Religion oder Hautfarbe keine Kriterien für polizeiliche Maßnahmen darstellten. Dike Uchegbu widerspricht dem und beruft sich dabei auf seine eigene Erfahrung. Immer wieder werde er gezielt angehalten und überprüft, sagte er gegenüber dem WDR-Format Lokalzeit. „Im Grunde wird dir damit gesagt, egal, was du machst, solange du nicht aussiehst wie ein Deutscher bist du auch kein Deutscher„, so Uchegbu. Deshalb klagt er nun gegen die Bundespolizei beim Verwaltungsgericht Köln.
Unter dem Namen Dike war der 38jährige Ende der Neunziger, Anfang des neuen Jahrtausends eine feste Größe im Deutschrap. Er stammt aus dem Wittener Umfeld von Creutzfeld & Jakob. Auf der Compilation „Schwarzes Gold„, die über Selfmade Records erschien, war er 2005 mit dem Song „Niemals so wie ich“ vertreten. Nach Beendigung seiner Rapkarriere spielte er professionell Basketball bei der TG Witten.