Der britische Sänger Boy George, mit seiner Gruppe Culture Club eine Pop-Ikone der 80er Jahre, hat Eminem öffentlich für einige schwulenfeindliche Äußerungen in seinem neuen Song „Rap God“ kritisiert. Insbesondere Eminems wiederholter Gebrauch des Wortes „fag“, im Englischen eine abwertende Bezeichnung für Homosexuelle, stoß ihm dabei sauer auf.
„Ist es nicht traurig, wie die Medien einfach die Misshandlung von Schwulen akzeptieren?“ twitterte Boy George und lieferte sich ein kurzes Tweet-Wortgefecht mit einem Eminem-Fan, der einwandte, „fag“ sei in dem Song nicht schwulenfeindlich gemeint, sondern einfach eine Beleidigung wie jede andere.
Der Culture–Club-Frontmann entgegnete darauf mit Sarkasmus: „Ja, ich sage auch ‚Furz‘, wenn ich ‚Regenschirm‘ meine!“ Seine bisher letzte Äußerung zu dem Thema war dann ein Link zu einem News-Artikel, der von der brutalen Misshandlung eines Homosexuellen durch eine Gruppe junger Männer in Russland handelt, mit dem Kommentar: „Ironischer Gebrauch des Wortes ‚fag‘! Ein Riesenwitz. Dies ist die Realität!“
Der offen homosexuelle Boy George, der in den 80ern für seinen androgynen Style bekannt wurde und sich seit Jahren stark für die Rechte der LGBT-Community einsetzt, ist nicht alleine mit seiner Meinung. Auch die englische Charity-Organisation Stonewall, eine der bekanntesten und einflussreichsten Homosexuellenverbände weltweit, hat Eminem bereits für die Lyrics von „Rap God“ kritisiert. Die Organisation nannte den Song „veraltet und zutiefst beleidigend“ und erklärte, Eminem sei offenbar „im letzten Jahrhundert steckengeblieben“.
Eminem gerät schon seit Beginn seiner Rap-Karriere immer wieder für seine Verwendung von schwulenfeindlichem Vokabular in die Kritik und hat auch schon mehrmals zu dem Thema Stellung genommen. 2010 beispielsweise erklärte der Rapper, er verwende das Wort „fag“ nicht im diskriminierenden Sinn, sondern als allgemeine Beleidigung.