Muso ist nicht der Typ Rapper, der dir in zwei, drei flott hingerotzten Zeilen kurz erklärt, wie groß sein Penis/Auto/Verschleiß an Weibern ist. Der junge Rapper aus Heidelberg glänzt vielmehr mit schwerverdaulichen, geradezu anstrengenden Zeilen, die sich mitunter erst nach dem zweiten oder dritten Hören erschließen. Mitunter auch gar nicht. Gepaart mit seinen hochwertig gefilmten, flashigen Videos (man könnte auch von einer Drogen-Optik sprechen) ist Muso einfach mal so in die deutsche Rapszene gekracht. Die reagierte, wie nicht anders zu erwarten, teilweise mit Ablehnung – natürlich darf auch der derzeit ständig angeführte Vorwurf des Hipstertums nicht fehlen. Wir haben Muso in Berlin zu seinem Album „Stracciatella Now“ befragt und dabei einen intelligenten, interessanten Gesprächspartner vorgefunden, der weitaus mehr HipHop in seinem Blut hat als viele vielleicht denken.