„Ich schwöre ——— ist pädophil.
Ich überfahre diesen Bastard mit dem Batmobil
Du radelst um die Welt für ein guten Zweck ? Hauptsache du bist weg!
Ich mach die Leute aggressiv wie ein brennender Koran
Fans warten auf das Album, sowie Kranke auf ein Spenderorgan
Neurodermitis ist die Kutte meines Charters
Ich bin das einzige Spermium aus dem Hoden meines Vaters
Ich hab ne Hühnerbrust
Und nen Sumo-Arsch
Ich bin der hässliche Zwillingsbruder von Bruno Mars.“
An dieser Stelle mach ich mal Schluss. Klar, man könnte noch getrost den kompletten Rest des Parts zitieren, aber jetzt sollte man schon mal einen Eindruck von der Attitüde des Songs haben. Von wem das das ist? Tarek KIZ selbstverständlich und zwar auf dem fantastischen Song „Da geht was“ vom ebenso genialen Mixtape „Ganz oben“.
Hach,„Ganz oben“. Das waren noch Zeiten. Eine Zeit, in der die vier Jungs sich noch nicht ständig anhören mussten, „voll Kommerz“ zu sein, sobald sie auch nur einen halbwegs ernsten Song gemacht haben. „Ganz oben“ war noch auf der Schwelle zwischen nischigem Geheimtipp und breiter Anerkennung. Vor allem war es schön stumpf und provokant. Ich für meinen Teil mag sowohl tiefgründige Songs wie „AMG Mercedes“ als eben auch „Da geht was“. In diesem Artikel soll es auch bestimmt nicht um die Entwicklung von KIZ gehen, sondern viel mehr um einen kleinen nostalgischen Rückblick.
Wer genau der Pädophilie bezichtigt wird, ändert sich bei Tarek von Auftritt zu Auftritt, sogar Jan Böhmermann wurde da schon einer mitgegeben. Unabhängig von dieser fiesen aber auch witzigen Idee, sind es schlicht die Wortwahl und die Bilder, die das KIZ Mitglied da zeichnet, die hier hängenbleiben. Ich habe absolut keine Ahnung, wie man darauf kommt, das „einzige Spermium“ im Hoden seines Vaters zu sein; unterhaltsam ist es aber allemal. Der ganze Einstieg in Tareks Part ist clever gemacht, da sich die Hook zweimal wiederholt, bevor er loslegt und somit extra Spannung erzeugt wird. Der Beat ist laut und geht ordentlich nach vorne. Für mich persönlich ist „Da geht was“ mein Lieblingstrack auf dem Mixtape.
KIZ sind facettenreich. Punkt. Seien es ihre alten, asozialen Texte, die neuen, ernsteren Themen oder das, was auch immer uns bald mit dem Verbalen Style Kollektiv erwartet. Sowas muss nicht jeder mögen, aber bevor man sich weinend alte Zeiten herbeiwünscht: Abwarten, da geht schon noch was.