Interview mit Dexter: Wie nice sind die Haare, wie fly die Socken?

Was hast du noch gehört, was das Album eventuell beeinflusst hat?

Wenn ich so Rapsachen höre, höre ich nach wie vor gerne so verquere Sachen wie das, was ich vorher gemacht habe. Rumpelige Jazz-Sachen, das brauche ich schon zum Ausgleich. Sachen, die mich ein bisschen anstrengen und fordern. Aber auf der anderen Seite auch viel Wiz Khalifa und A$AP Rocky. Von Wiz Khalifa nicht die Popnummern, sondern eher den coolen Sample-Stuff von seinen Mixtapes. Wavy und bisschen trappig. Das sind die populären Beispiele. Dann gibt es so eine Crew, die heißt Two-9, ist aus dem Mike WILL Made-It-Umfeld und eher ein bisschen gemütlicher, die vermischen das ganz gut, Samples und diese neuen Sachen, und die rappen halt auch richtig geil. Ich kann mir auch mal einen Rae Sremmurd-Track reinfahren oder Migos. Finde ich auch cool.

Wie sieht es denn mit den deutschen Versionen der neuen Styles aus?

Da gibt es schon auch coole Sachen. Manchmal hört es sich für mich zu krass nach Ballermann an. Oder nach Reggaeton, für mich ’ne Spur zu poppig. Aber es gibt auch gute Sachen. Ich müsste ja lügen, wenn ich sagen würde, ich höre mir Ufo nicht an. Das hat halt irgendwie Style. Und das gefällt mir besser, als wenn jemand auf krasse Aussage macht. Das ist einfach amüsanter.

Der Vibe entscheidet.

Genau. Ich kann mir auch nicht alles von Ufo anhören. Ich kenne auch nicht so viel, weil ich es nicht so krass verfolge, aber was ich kenne, finde ich echt cool. Auch wie er im Video actet…

Da stimmt einfach alles, oder?

Ja, genau, so IST der Typ auch wahrscheinlich. Und dann ist für mich eh alles cool. Ansonsten… klar höre ich nach wie vor die Musik von Freunden an. „Hexenkessel“ von Dilemma und Brenk hab ich mir angehört. LGoony hör ich mir sowieso an, schon, weil ich für den auch schon Sachen gemastert habe.

Für Juicy Gay auch, oder?

Genau.

Da ging wohl was schief, hab ich in der Juice gelesen.

(lacht) Also, Asadjohn hat da irgendwie ein paar Spuren von den Vocals vergessen. Die Musik ist ja streckenweise so dadaistisch, dass es durchaus so hätte sein können. Ich dachte mir, das soll so sein, aber die Verses haben halt komplett gefehlt. Juicy Gay hab ich auch kennengelernt, so ein netter Typ. Ich kann mir schon vorstellen, warum viele mit dem musikalisch gar nix anfangen, aber als ich den getroffen habe, war für mich sofort klar, der Typ ist so korrekt, so ein netter, wohlgesonnener Mensch – der macht halt sein Ding, hat im Internet sein Zeug hochgeladen und jetzt ist er halt auf den Bühnen. Finde ich irgendwie auch witzig, wie er damit umgeht. Das sind jedenfalls Sachen, die kann ich mir gut anhören. Zumal Asadjohn einfach auch ein guter Produzent ist. Also, ich hör mir alles an, von staubigen Madlib-Sachen bis hin zum neuen Stuff.