Eminem, 50 Cent und Angie Martinez dissen weiter

Wahrscheinlich wird sich Benzino so langsam wünschen, Eminem niemals gedisst zu haben: Nachdem Em Benzino mit „Nail In The Coffin“ und „Da Sauce“ solo ordentlich einheizte, legt Slim Shady jetzt gemeinsam mit Angie Martinez und 50 Cent „Boston Bitch“ nach.

Benzino, Mitglied der mäßig erfolgreichen Made Men und Mitbesitzer des Source Magazins, war mit einem mehrseitigen Feature, einer Werbung für sein aktuelles Album, „Redemption“, sowie der Strophe des Monats (HipHop Quoteable) in der neusten Ausgabe der von ihm mitherausgegebenen Zeitschrift vertreten.

Obwohl Benzino und Source-Gründer David Mays stets beteuerten, dass ihre gemeinsame Freundschaft nichts an der Unabhängigkeit und Unvoreingenommenheit der Source-Redaktion ändern würde, dürften Angebote, wie sie in der letzten Ausgabe zu lesen waren, selbst Befürworter des Magazins stutzig werden lassen: Dort wurde nämlich mit einem dreimonatigen Source-Gratis-Abo beim Kauf einer Benzino-LP geworben. Em hatte das Verhältnis zwischen Benzino und der Source bereits auf „Da Sauce“ wortgewaltig kritisiert.

„Benzinos Marketing Strategie, einfach ein dreimonatiges Source-Abo oben draufzupacken, ist komplett erbärmlich“, regte sich Eminem vor kurzem als Gast in Angie Martinez` Radioshow auf, „die bei Elektra (Benzinos Label) wissen genau, dass sich sein Album nicht verkauft, deswegen machen sie auch keine eigene Promotion.“

„Wir drei werden mehr Platten als du verkaufen, auch ohne die Hilfe eines riesigen Bergs Papier“, richtete Em seine Worte direkt an Benzino. Wie bereits erwähnt, wird Em bei diesem Vorhaben unterstützt von dem Shady-Records-Künstler 50 Cent, der in der Vergangenheit immer wieder mit Diss-Tracks auf sich aufmerksam machte, sowie der Radiomoderatorin und Teilzeitmusikerin Angie Martinez, die pikanterweise ebenfalls bei Elektra unter Vertrag steht.

Benzino hingegen bekräftigte in einem Interview mit der New York Daily News noch einmal seine Theorie, wonach es schwarze Künstler durch Eminems Erfolg schwerer haben sollen, sich in der Musikindustrie durchzusetzen.

„Dass er mit 100 weißen Jungs mit blonden Haaren und blauen Augen vor der Radio City Music Hall aufkreuzt (bei den MTV Awards vor zwei Jahren) und so tut als wäre er ein Gangster, zeigt nur, dass er weiß, worum es hier geht.“ „Ich habe einen Super-Deal mit Elektra und mache gute Musik, ich habe das also nicht nötig“, fuhr Benzino, dessen Platten bisher noch nicht einmal Gold- geschweige denn Platin-Status erreicht haben, fort, „ich lege mich mit ihm an, weil ich ernsthafte Probleme sehe.“ „Eminem nennt mich ein Mädchen (eigentlich ja sogar Schlampe), dabei kleidet er sich in jedem Video wie eins“, nahm Ray Dog, wie sich Benzino früher nannte, den Titel von Ems neustem Diss-Track wohl etwas zu wörtlich, „er sieht aus wie Cindy Brady. Jetzt sage du mir mal, wer jetzt die ‚Bitch’ von uns beiden ist.“