Curse hat sich von der Verwendung seines gemeinsamen Songs mit Xavier Naidoo, „Wenn ich schon Kinder hätte“, durch das fremdenfeindliche Bündnis Bärgida distanziert.
Der Berliner Ableger der Dresdner Pegida hatte den Song offenbar auf einer seiner Demontrationen abgespielt. „In aller Deutlichkeit und Vehemenz distanziere ich mich von dieser Versammlung und ihren Ideen“, so Curse auf Facebook.
„Für mich als Künstler und Mensch ist es eine Schande, dass meine Liebe, meine Lieder, meine Kunst und meine Stimme für diese Art der Propaganda missbraucht wird. Spielt die Musik von jemand anderem. Meine Stimme gehört Euch nicht, null Komma null.“
So weit, so nachvollziehbar. Schaut man sich den Text des Songs jedoch einmal genauer an, so muss es einen nicht unbedingt wundern, dass die Fremdenfeinde sich mit ihm identifizieren können: In sehr allgemein gehaltener Form wird hier gegen nicht näher benannte „Die da oben“ geschossen, dazu wird die Schulbildung als Manipulation und Gehirnwäsche geschmäht. Ohne konkrete Ausformulierung lässt sich das selbstverständlich wunderbar ins Weltbild von Leuten integrieren, die hinter der sog. Flüchtlingskrise eine Verschwörung vermuten.
Insofern: Eine Distanzierung von Bärgida ist sicher gut und wichtig – und für einen Rapper sicherlich das normalste der Welt. Noch wichtiger aber wäre es, wenn besagte Rapper ihre eigenen Inhalte selbstkritisch auf Mehrdeutigkeit und Missbräuchlichkeit abklopfen würden – Überschneidungen zum kruden Weltbild von Fremdenhassern können nicht einfach nur als dummer Zufall abgetan werden. Gerne werden solche Übereinstimmungen mit dem Hinweis abgetan, die NPD sei ja auch der Ansicht, der Himmel sei (meist) blau. Das unterschlägt jedoch, dass es hier nicht um Fragen der Farbgebung oder Naturgesetze geht, sondern um politische Grundlagen. Und das ein stark vereinfachtes Weltbild, wie das im Song entworfene, inklusive Gut-Böse-Schema und „Denen da oben“ zur Grundausstattung von rechten Hetzern gehört, ist schwer zu widerlegen.