Eminem ist nicht primär dafür bekannt, Filmemacher zu sein. Mit 8 Mile schaffte er es aber, das Konstrukt des HipHop um seine Person herum so greifbar zu machen wie nie zuvor. Gemeinsam mit Joseph Khan, einem der erfolgreichsten Musikvideo Produzenten der Welt, stellt er nun einen weiteren Film vor, der uns tiefer in die Materie führen soll.
Die Szenarien kennt man bereits aus 8 Mile. Gedimmtes Licht, eine hitzige Atmosphäre und Schadenfreude wohin das Auge blickt. Dickes Fell und Wortgewandheit sind Schild und Schwert der Protagonisten. Ein Anblick, der manche an Gladiatorenkämpfe, andere an Diskussionen in Berlin-Neukölln erinnern mag. Die Rede ist natürlich von Live-Battlerap – eine Subkultur in der Subkultur.
Darüber, dass HipHop schon lange im Mainstream angekommen ist, müssen wir nicht reden. In Zeiten wo Rapper Pop-Songs und Dancehall machen und mit Liebesliedern und Tanzmusik den Markt überfluten, fehlt dem einen oder anderen die nötige Würze, die gewisse Portion Hass. Gut, dass es deswegen das Genre des Battleraps gibt. Aber auch dieses Genre hat seine Subkultur – und zwar die Live-Battles. Hierbei geht es nämlich nicht um fiktive Feinde, die man gemütlich aus dem Studio heraus beleidigen kann, sondern um reale Gegner, denen man bestenfalls tief in die Augen schaut, während man sie vor versammelter Mannschaft denunziert.
„Bodied“ dreht sich genau darum. Der Film begleitet einen jungen aufstrebenden Künstler, der Fuß in dieser überaus harschen Szene fassen will. Auch gesellschaftlich Relevante Themen wie die kulturelle Aneignung und Sexismus werden in diesem Film behandelt, was dem allen zwar einen überaus komplexen Kontext gibt, aber gleichzeitig auch nachvollziehbar macht ohne zu überfordern. So scheint es zumindest im Trailer.
Der Film erscheint am 2. November und wird ausschließlich in ausgewählten Kinos und auf YouTube-Premium zu sehen sein.