Nachdem es längere Zeit still um den ehemaligen Bushido-Schützling gewesen war, meldete sich Shindy Anfang diesen Jahres zurück. Am 11. Januar war klar: Shindy is back. Die neue Single „Dodi“ wurde unter dem frisch gegründetem Label Friends with Money samt Musikvideo veröffentlicht. Als wäre das alles noch nicht genug, kündigte er sein viertes Studioalbum „Drama“ an, das am 10. Mai erscheinen soll.
Ist Shindy auch nach zweijähriger musikalischer Abstinenz noch am Zahn der Zeit, was seinen Sound und die Ästhetik angeht? Wie äußert er sich auf dem kommenden Album zum „Drama“ um ihn und seiner kolportierten Flucht vor Bushido? Wir wagen einen Blick in die Kristallkugel.
Die Ausgangslage
Die Lage um Shindy könnte spannender nicht sein: Zuerst die Trennung von Bushido samt Rückkehr in die Heimat. Dazu die Gründung des Labels Friends with Money plus den Ausbau eines eigenen Studios. Für ihn hat sich viel verändert. Doch auch ohne EGJ im Rücken hat Shindy mit Nico Chiara und OZ weiterhin zwei Produzenten der Extraklasse in seinen Reihen – und mittlerweile sicher genug Erfahrung, um alleine zu bestehen.
Sound
Seit seinem Debüt-Album „NWA“ hat sich Shindy stets weiterentwickelt, ohne sich komplett neu erfinden zu müssen. Die Beats sind edler und hochwertiger geworden, aber auch an seinem charakteristischen Laidback-Flow hat er immer weiter geschliffen. Klang er auf seinem Debüt-Album zum Teil noch sehr geölt, wurde seine Stimme von „FBGM“ über „Cla$$ic“ zu „Dreams“ immer rauchiger, teilweise gar aggressiv.
Dadurch kamen auch persönliche, ernste Themen deutlich glaubwürdiger rüber. Auf „Dodi“ fällt eine ordentliche Portion Autotune in der Hook auf, für die Shindy vorher nicht unbedingt bekannt war. Dazu scheint er sich in Sachen Ad-libs eine Scheibe bei den Migos und Konsorten abgeschnitten zu haben. „Ice“ und „Drip“ lassen grüßen.
Shindy war immer dafür bekannt am Zahn der Zeit zu sein, ohne dabei im Mainstream unterzugehen. Es bleibt zu hoffen, dass ihm diese Eigenschaft auf „Drama“ nicht abhanden kommt. Ex-Foren-Admin Congo weiß anscheinend mehr – und verspricht zumindest einiges: So soll „Dodi“ bei weitem nicht der beste Track des kommenden Albums sein. Vielmehr sei er als erste Single gepickt worden, da er am Besten dafür geeignet sei, einen Übergang von Shindys alten Sachen zu dem neuen Sound zu schaffen.
Wird er, denn Dodi ist bei weitem nicht der Beste der neuen Songs. Dodi passte aber am besten als Übergang von den alten Sachen zu den neuen. https://t.co/bCB3ZeyMez
— Officialcongo (@congo1899) January 24, 2019
Inhalt
Thematisch wird sich Shindy mit ziemlicher Sicherheit auf sein bewährtes Konzept verlassen: Teure Luxusgüter, Vergleiche mit Personen aus den oberen Zehntausend und eine Prise Sex. Ob er sich direkt zu dem Zerwürfnis mit Bushido äußern wird, bleibt abzuwarten, erscheint aber eher unwahrscheinlich.
Ästhetik
Schaut man sich einmal Shindys Musikvideos an, fällt auf, dass er zwar dick aufträgt, die Szenerie aber dennoch stets clean bleibt. So protzt er im „Dodi“-Video mit dicken Autos, zeigt seine umfangreiche Garderobe und anderen teuren Schnick-Schnack, wie einen diamantbestzten Basketball. Trotzdem passt alles ins Bild: Mal ein weißer Benz zu weißem Outfit und rieselndem Schnee, dann ein brennender Luxuswagen zu All Red Everything.
Fazit
Verrückte Experimente sind wohl nicht zu erwarten. Shindy wird auf seinen Stil setzen und diesen weiter entwickeln und polieren, so wie er es seit jeher macht. Sich selbst treu zu bleiben ist wohl auch das Beste, was er tun kann. Sofern er auch auf eigene Faust ein starkes Album abliefert, wird Shindy sich ohne Zweifel wieder in der Spitze etablieren.