Nick Conrad soll 5.000 € für „Hängt die Weißen“ zahlen

Der französische Rapper Nick Conrad steht derzeit vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, mit seinem Video „Pendez les blancs“ (dt. „Hängt die Weißen“) Rassismus verbreitet zu haben.

Conrad, der aufgrund des Aufschreis, den sein Video ausgelöst hat, bereits seinen Job in einem Pariser Nobelhotel verloren hat, soll nun 5.000 Euro Strafe bezahlen. Der Prozess wird am 19. März fortgesetzt.

Der Fall ist ein anschauliches Beispiel, wie Rassismus heutzutage funktioniert. Ein Schwarzer Mann dreht ein Video, in dem er die Verbrechen weißer Rassisten von Schwarzen an Weißen begehen lässt – und das weiße Bürgertum will darin allen Ernstes Rassismus erkennen. Unter diesem Vorwand macht es ihn mundtot, nimmt ihm seinen Job, seine Rechte und sein Geld.

Freiheit der Kunst? Nicht für alle

Die Freiheit der Kunst spielt plötzlich keine Rolle mehr. Dieser europäische Grundwert gilt offenbar nur dann, wenn alte weiße Männer rassistische Karikaturen malen. Oder rassistische Bücher schreiben. Aber wehe, ein Nichtweißer hält dem europäischen Bürgertum die endlose Liste seiner Verbrechen vor. Dann ist schnell Schluss mit lustig. Oder mit Kunstfreiheit.

Dabei ist die Aussage des Videos sonnenklar. Jeder, der auch nur eine Sekunde darüber nachdenkt, bemerkt, dass es sich um eine bewusste Umkehrung handelt. Das hat für den weißen Betrachter eine unangenehme, weil ungewohnte Schockwirkung: So wurde mit uns Europäern in der Geschichte schließlich nie umgegangen. Die Gewalt, die Massenmorde, das sinnlose Metzeln ging – von wenigen Ausnahmen – abgesehen stets von uns aus.

Was wäre wenn…

Stellen wir uns einfach vor, jemand dreht ein Video, in dem Juden Deutsche mit einem Abzeichen versehen, ihre Geschäfte verwüsten, sie in Lager sperren und töten. Würde außer ein paar üblichen Verdächtigen irgendjemand darin „Deutschfeindlichkeit“ erkennen? Natürlich nicht. Jedem wäre klar, dass hier eine bewusste Umkehrung stattfindet. In der Kunst ein beliebtes Stilmittel.

Das soll nicht heißen, dass es in Europa keinen Antisemitismus mehr gäbe. Aber immerhin gibt es einen gesellschaftlichen Konsens, die Verbrechen, die an den europäischen Juden begangen wurden, anzuerkennen. Mit den Verbrechen, die an als nichtweiß definierten Menschen begangen wurde, ist das leider noch nicht der Fall. Und Nick Conrad muss dafür einen hohen Preis bezahlen.