Zum Weltfrauentag: Mehr Support für Frauen im Rapgame

Heute ist Weltfrauentag – der Tag, an dem bereits erkämpfte Rechte in Sachen Gleichberechtigung gefeiert werden, aber auch auf noch bestehenden Sexismus und die daraus entstehenden Benachteiligungen von Frauen aufmerksam gemacht werden soll. Und auch wenn es in Deutschland häufig so wirkt, als gäbe es für Frauen im Alltag keinerlei Nachteile gegenüber Männern mehr, erscheinen vor allem auf der medialen Bildfläche stets neue Sexismus-Skandale, die in Unternehmen, in der Politik und natürlich auch im Alltag einen Platz finden.

Und auch in dieser Angelegenheit ist die männerdominierte Musikbranche und ganz besonders die Deutschrapszene der Spiegel der Gesellschaft. Bonez MC und RAF Camora brechen mit „Palmen aus Plastik“ bereits 2016 sämtliche Rekorde, Marteria füllt bei seinen Konzerten Fußballstadien und Bausa stürmt mit seiner Single „Was du Liebe nennst“ die Charts. Songs von RIN, den 187ern und Nimo werden in sämtlichen Clubs gespielt, während Kollegah und Farid Bang immer noch die Teenieherzen von Jungs und Mädchen höherschlagen lassen.

Überall nur Männer

Diese Erfolge sind allesamt vollkommen berechtigt, keine Frage. Aber merkt ihr bei dieser Aufzählung was? Also ich schon. Vor allem im Mainstream sind die erfolgreichsten Rapper immer noch Männer. Man könnte das jetzt darauf schieben, dass es einfach mehr männliche Interpreten gibt, dass Rappen eben vor allem unter Jugendlichen eher so eine „Jungssache“ ist oder – meiner Meinung nach die dümmste Ausrede – Männer einfach besser rappen können als Frauen.

Doch wer sich auch nur im Ansatz mit Deutschrap auseinandersetzt, weiß ganz genau, dass es starke Frauen in diesem Genre gibt. Sie werden schlichtweg nur nicht genügend gepusht, um die ganz großen Erfolge zu erzielen.

Vielleicht liegt das an der Angst der Labels vor musikalischen Experimenten, vielleicht liegt es an den Hörern von Deutschrap, die sich auf nichts Neues einlassen wollen, oder vielleicht liegt es auch an Männern, die in der Branche Führungspositionen besetzen und lieber die Musiker „ihres Geschlechts“ fördern möchten. Doch über diese Gründe lässt sich wohl nur mutmaßen.

Rapperinnen fehlt es an Aufmerksamkeit

Fakt ist: Den Rapperinnen fehlt es in Deutschland schlicht an Aufmerksamkeit. Eine Musikerin kann keine kommerziellen Erfolge feiern, wenn sie nicht auf den bekannten Medien stattfindet, nicht in den entsprechenden Radioshows gespielt wird und von der Industrie nicht entsprechend gefördert wird.

Ob eine Haiyti, Nura und Juju von SXTN, Antifuchs, PilzSchwesta Ewa oder Sookee – es gibt sie, die guten Rapperinnen mit Erfolg. Und um noch mehr Frauen zu vermitteln, dass sie genauso im Rapgame stattfinden können wie Männer, braucht es eben Support von allen Seiten. Nicht nur am Weltfrauentag.